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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Wie lässt es sich erklären, dass bei der vergangenen Europawahl in einem Kölner Stadtteil die Wahlbeteiligung bei 80 % lag und in einem anderen hingegen nur bei 30 %? Ganz einfach: Beim ersten handelt es sich um den reichsten und beim zweiten um den ärmsten Teil der Stadt. »Asymmetrische Mobilisierung der Wähler« nennt sich das im Fachjargon. Über die Ursachen dieses Phänomens, Vorurteile und Perspektiven, spricht Deutschlandfunk Kultur-Moderatorin Susanne Führer mit dem Politologen Armin Schäfer.
[E]s gibt eben systematische Gründe, warum Menschen sich entscheiden, entweder zur Wahl zu gehen oder zu Hause zu bleiben. Die haben auch was mit dem sozialen Umfeld zu tun, und die haben mit den Erfahrungen der Menschen zu tun. Die lassen sich nicht so einfach überwinden, um zu sagen, »na ja, selbst schuld, und das ist eine rein individuelle Entscheidung«.
Schäfer widerspricht nachdrücklich dem Klischee, dass relativ arme Menschen in Deutschland schlicht aus Desinteresse oder Faulheit nicht zur Wahl gehen. Ihre Entscheidung folgt durchaus rationalen, wenn auch kontraproduktiven Beweggründen. Die betroffenen Bevölkerungsgruppen nehmen sehr genau wahr, dass ihre Interessen im politischen Tagesgeschäft kaum berücksichtigt werden. Ein Muster, das Schäfer in seiner Forschung bestätigen konnte.
Dieses Muster ist, dass der Bundestag viel häufiger Entscheidungen getroffen hat, die mit den Wünschen derjenigen übereinstimmen, die ein höheres Einkommen haben, ein höheres Bildungsniveau oder mit Berufsgruppen mit höherem sozialen Status.
Hinzu kommen einige weitere Faktoren (Bildung, soziale Einbindung etc.), die das Nicht-Wählen begünstigen und so langfristig zu einer problematischen, selbsterfüllenden Prophezeiung für unterprivilegierte Gruppen führen. Perspektivisch kann mehr Bürgerbeteiligung helfen, die Resignation zu durchbrechen. Aber auch, dass Unzufriedenheit zunehmend sichtbarer wird, ist eine oft schmerzhafte, aber wichtige Entwicklung.
Quelle: Susanne Führer Bild: imago images / Ik... deutschlandfunkkultur.de
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