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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Gute Nachrichten, die Anzahl der Arbeitsplätze in Deutschland steigt, die Arbeitslosenquote sinkt. Geschmälert wird der Optimismus jedoch durch die prekäre Ausgestaltung vieler der neuen Jobs, die mutmaßlich oft nur auf Grund des hohen gesellschaftlichen und bürokratischen Drucks auf Arbeitslose angenommen werden. Immerhin, auch wer sich in ein nicht armutssicheres Beschäftigungsverhältnis begibt, kann auf ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Anerkennung hoffen. Um eine andere Gruppe ist es da deutlich schlechter bestellt: die Langzeitarbeitslosen. Also jene aktuell rund 900.000 Menschen, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos gemeldet sind. Zuletzt diagnostizierte die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung bei 49,3% der deutschen Gesellschaft eine abwertende Einstellung gegenüber dieser Gruppe (Fun-Fact: bei Sympathisanten der »Kleine Leute«-Partei AfD sind es sogar 69%):
Ihnen werden der Missbrauch von Sozialleistungen, Faulheit sowie mangelnde Ambitionen und Motivation, etwas gegen ihre Arbeitslosigkeit zu tun, vorgeworfen, wodurch sie in den Fokus der Feindseligkeit geraten.
Natürlich ist es nicht so einfach. Bei den Langzeitarbeitslosen handelt es sich um eine heterogene Gruppen, deren Zugehörige aus verschiedensten Gründen keinen Halt mehr am Arbeitsmarkt finden. Schicksalsschläge, Überforderung, Jobverlust im fortgeschrittenen Alter, Depressionen (die sich im Rahmen gesellschaftlicher Ablehnung nur noch verstärken) sowie in sehr seltenen Fällen anzunehmender Unwille. Das MDR-Magazin exakt wirft im hier gepiqten Beitrag einen Blick auf konkrete Fälle. Und ebenso behandelt er das weitgehende Scheitern gezielter Förderprogramme für Langzeitarbeitslose. Viel Bürokratie, wenig Wirkung. Der Zustand scheint chronisch. Wie diesen Menschen eine würdige Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht werden kann, wenn rund die Hälfte der Gesellschaft glaubt, dass sie es nicht besser verdient haben, kann auch dieser Beitrag nicht beantworten.
Quelle: Knud Vetten Bild: Mitteldeutscher R... ardmediathek.de
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Sehr interessantes Video, vor allem hinsichtlich der offenbar völlig unzureichenden Programme für Langzeitarbeitslose, der Aufweichung des Grundgesetzes und der wenigen Möglichkeiten unserer reichen Gesellschaft für Menschen, die länger aus dem Erwerb rausgefallen sind.