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Volk und Wirtschaft

Welche Aktien man kaufen könnte

Georg Wallwitz
Autor und Verwalter, selbständig

Geboren 1968.

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Georg WallwitzMontag, 22.05.2017

Die Deutschen sind Aktienmuffel und das ist der Hauptgrund, warum sie beim Vermögensaufbau so viel schlechter sind als Belgier, Briten oder Italiener. Man kann nur darüber spekulieren, woran es liegt. Es ist viel Ahnungslosigkeit dabei, ein Igitt-Faktor, Faulheit, Angst, aber sicher auch ein grenzenloses Staatsvertrauen: Der Staat wird sich schon kümmern um mich, wozu soll ich einen Kapitalstock bilden?

Für die wenigen Verwegenen, die sich dennoch für Vermögensaufbau interessieren, hat Capital seinem Namen alle Ehre gemacht und beispielhaft gezeigt, wie man Aktien aussuchen kann. Ob man die hier genannten 50 Kandidaten jetzt und heute kaufen muss - um das zu entscheiden muss man, nun ja, verwegen sein. Aber darüber nachzudenken lohnt jedenfalls, auch wenn man nur kleines Geld zur Verfügung hat.

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Kommentare 4
  1. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor mehr als 7 Jahre

    Da stehen zwei extrem fossil orientierte Energieversorgungsunternehmen und ein Rüstungskonzern auf der Liste und das Thema sozial-ökologische Geldanlage wird im Text nicht einmal erwähnt. Schon traurig.

    1. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor mehr als 7 Jahre

      Und was sagt uns das?
      Um sozial-ökologische Geldanlage geht es in dem Text nicht. Disqualifiziert ihn das? Ist die Welt wirklich so einfach? Es wäre toll!

      Das Thema ethische Geldanlage ist sehr komplex. Man könnte z.B. argumentieren, dass man als ethischer Mensch Versorger-Aktien kaufen sollte, um dann auf der Hauptversammlung dafür zu stimmen, dass aus den Fossilen Energien ausgestiegen wird. Indem man die Aktie nicht hat, wird nichts besser, denn dann darf man nicht mitreden.
      Dann wäscht man seine Hände in Unschuld, aber wem nutz das?

      So könnte man argumentieren.

    2. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor mehr als 7 Jahre

      @Georg Wallwitz Ich habe überhaupt kein Problem mit Firmenbeteiligungen und –mitbestimmung durch Geldanlagen; im Gegenteil, ich bin ein großer Freund von Divestment ;-)
      Der Text ist interessant (habe ihn auch gevoted) und finde es dennoch gleichzeitig schade, dass das Kriterium „sozial-ökologischer Impact“ keinerlei Rolle bei solchen Wertungen spielt. Wie zukunftsfähig sind solche Tipps, wenn in Zeiten von Klimawandel und Flüchtlingskrise völlig kommentarlos Kohleversorger, Fracking und Rüstungsproduzenten empfohlen werden?

    3. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor mehr als 7 Jahre

      @Daniela Becker Das stimmt, ich würde auch keine Aktien aus den genannten Branchen anfassen.
      Aber man sollte erst sich über die fundamentalen Kennzahlen klar sein - und das macht der Capital-Artikel ganz gut - und dann erst über die weiteren Kriterien nachdenken. Andernfalls endet man mit sehr konzentrierten Wetten auf neue Geschäftsmodelle im Portfolio - und die sind für die Anleger in der Vergangenheit nicht gut ausgegangen.
      Ob eine neue Technik funktioniert oder nicht (z.B. Solarworld), kann vom Kleinanleger kaum beurteilt werden. Daher würde ich eben sagen: Das kommt zum Schluss.
      Wenn ich einen sinnvoll zusammengestellten Haufen von Aktien habe, kann ich am Ende immer noch sagen: Ich will sie trotzdem nicht, weil ich das Geschäftsmodell nicht für zukunftsfähig oder sonstwie ablehnenenswert halte.
      Das hätte beim Capital-Artikel noch dabei stehen können.

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