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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Der Artikel schildert Frankreichs "bizarre" Gewerkschaftsstruktur. Bisher glaubte ich immer, Frankreichs Arbeiter wären zu großen Anteilen in starken Gewerkschaften organisiert, was mir die augenscheinlich große Verhandlungs- und Blockademacht dieser Organisationen erklärte. Das war wohl ein Irrtum:
France has a smaller unionized workforce than any other EU country — less than 8 percent of the workforce, only 5 percent in the private sector. French unions are best understood as political parties of the workplace. They have relatively few members but many supporters or voters who broadly follow their line. Workplace elections every five years decide which unions are represented in national and local negotiations. Unions that get more than 8 percent of the vote become, in effect, part of the governing structure of France. They receive €100 million in funds from the state and another €100 million from industry. They negotiate wages and working conditions. They also sit in the bodies that run the French welfare state — including the state pension system.
Der gegenwärtige Streik erscheint daher auch als ein Kampf der von extrem links bis christlich-demokratisch positionierten Gewerkschaften mit einer begrenzten (jeweils privilegierten?) Gefolgschaft um die Futtertröge des Staates.
Geld, das man auch braucht, um den eigenen Apparat zu finanzieren? Was unterscheidet dann eigentlich diese gegeneinander konkurrierenden Kampforganisationen noch von Unternehmen - nur das man nicht von Profit spricht?
Wie auch immer, mit diesen Strukturen und Motivationen wird man nicht zu einem konstruktiven Dialog und daher nicht zu nachhaltigen Lösungen finden, die dem ganzen Land helfen.
Quelle: John Lichfield EN politico.eu
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Ein perfekter Unpiq.
Was für ein Agitator der neoliberalen, also marktextremistischen Tyrannei!
Was ansteht ist Viertagewoche, Senkung des Rentenalters (zuerst überall auf das französische Niveau) und Umverteilung!
Das weiß die Mehrheit der Franzosen, deshalb wie ich schon mehrmals in Paris, aber auch in kleinen Städten erlebte, die Unterstützung der Kämpfe.
Selbst kluge Reiche wissen, dass ein Umbruch not tut. Für sie gilt wieder, was Bismarck aussprach: Lieber eine Revolution machen als eine erleiden.
Wenn, wie von dir dargestellt es nur um eine kleine Schicht von Gewerkschaftsfunktionären und ein paar privilegierte Berufsgruppen ginge, dann ware glaube ich der Zuspruch zum Streik der ja für viele mit massiven Unannehmlichkeiten einhergeht deutlich geringer bzw die Streikenden würden verjagt. Stattdessen war die Unterstützung in Umfragen auch zuletzt weiterhin hoch (im Gegensatz zu den Umfragewerten des Präsidenten, le Pen freut sich schon...)
Hier mal noch ein erfrischend anderer Blick auf "notwendige" Rentenreformen: https://taz.de/Rentenp...