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Volk und Wirtschaft

Warum Frauen bei Uber weniger verdienen (es liegt nicht an Diskriminierung)

Rico Grimm
Journalist

Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.

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Rico GrimmFreitag, 09.02.2018

Interessante Studie, die allerdings von Uber selbst kommt: Bisher war die Annahme, dass in der Plattformwirtschaft Männer und Frauen gleich verdienen. Ich würde sagen, dass sie vor allem gleich schlecht verdienen, aber das ist ein anderes Thema. Ein Ökonomen-Team hat sich nun den Gender Pay Gap bei Uber angeschaut, wo das System nominell keinen Unterschied macht, Fahrer ist Fahrer, egal ob Frau oder Mann. Trotzdem verdienen Männer ungefähr 7 Prozent mehr. Die Wissenschaftler begründen das so:

  • Männer sammeln schneller Uber-Erfahrung, weil sie mehr fahren
  • Sie fahren im Schnitt 2,2% schneller als Frauen
  • Männer fahren öfter dort, wo es viel zu verdienen gibt

Die Wissenschaftler begründen nicht, warum Uber-Männer anders sind als Uber-Frauen. Aber wichtig für uns in Deutschland ist die Erkenntnis: Es kann Unterschiede geben, die nichts mit Diskriminierung zu tun haben.

Warum Frauen bei Uber weniger verdienen (es liegt nicht an Diskriminierung)

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Kommentare 4
  1. Antje Schrupp
    Antje Schrupp · vor mehr als 6 Jahre

    Das ist ja gerade der Witz: Dass auch in emanzipierten Gesellschaften und Kulturen, in denen die klassische Diskriminierung von Frauen abgeschafft wurde, sich die faktischen Ungleichgewichte erhalten, und in fast allen Bereichen und immer zum Nachteil der Frauen. Ein Mechanismus, der sich in "postkolonialen" oder "postsklavischen" Gesellschaften fortführt, wie man an der Schwarzen Bevölkerung in den USA sieht. Strukturelle Benachteiligung, die nicht auf aktiver und evidenter Diskriminierung beruht, kann natürlich auch nur viel schwieriger kritisiert werden. Aber okay ist sie natürlich trotzdem nicht, sondern man muss Rahmenbedingungen, die systematisch eine bestimmte demografische Gruppe in Vorteile bringt, ändern. Ein gutes Thema gerade für das Jahr, in dem wir 100 Jahre Frauenwahlrecht feiern.

  2. Katharina Buchholz
    Katharina Buchholz · vor fast 7 Jahre · bearbeitet vor mehr als 5 Jahre

    Gleiche stoßrichtung wie die Kommentatorin vor mir.

    Wie man in einem Interview mit den Machern der Uber-Studie bzw. mit dem Chef des Uber-Economics-Department beim Podcast Freakonomics nachlesen/hören kann, haben sie halt selber schon geschnallt, wo es (höchstwahrscheinlich) hakt. Frauen müssen zum Beispiel öfter mal nach Hause, um anderen Aufgaben nachzugehen, und arbeiten so nicht so viele Stunden wie Männer, oder nicht nachts. Das sind alles freie Entscheidung von Männern und Frauen auf dem Arbeitsmarkt, die mit Rollenverteilung zu tun haben und in der Soziologie/Volkswirtschaft sehr gut erforscht sind. Auch aus diesen (selbstgewählten) Gründen verdienen Frauen weniger. Es hat nichts mit Diskriminierung zu tun, da hat Rico Grimm recht, mit Rollenverteilung aber schon.

    https://mashable.com/2... (Auszüge aus dem Interview - Aussagen von John List, Uber-Chefökonom)

    http://freakonomics.co... (Komplettes Transcript des Interview)

    Danke an David für die Freischaltung! 😉

  3. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor fast 7 Jahre

    1. Warum fahren Männer mehr? (Müssen Frauen vielleicht öfter nach Hause, um sich um Haushalt und/oder Kinder zu kümmern?)
    2. Ist es gut, wenn Männer schneller fahren? Und falls nein, warum wird das wirtschaftlich belohnt?
    3. Warum kehren Frauen nicht so oft an den gleichen Platz zurück? Vielleicht, weil sie aus Sicherheitsgründen ihre Fahrgäste anders als Männer auswählen?

    Ich sag nicht, dass es so ist. Aber die Erkenntnisse der Studie hören für mich da auf, wo es interessant wird.

    1. Rico Grimm
      Rico Grimm · vor fast 7 Jahre

      Wertvolle Fragen!

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