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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Manche heizten nur noch ein Zimmer in der Wohnung, kündigten das Zeitungsabo oder den Sportverein, fuhren nicht mehr mit dem öffentlichen Verkehr, suchten den ganzen Tag nach billigen Lebensmitteln, kochten Kohlrabiblätter aus, die im Supermarkt weggeworfen wurden, oder ließen ihre Zahnschmerzen nicht mehr behandeln.
Die Geschichten, die die Ethnologin Irene Götz in ihrem DFG-geförderten Interviewprojekt zu hören bekommt, könnten ebenso aus der Nachkriegszeit stammen. Sie sind geprägt von Mangel, Entbehrungen und Kompromissen. Erzählt werden sie jedoch von Kriegs- und Nachkriegskindern, die in der Gegenwart – ganz unabhängig davon, ob sie aus dem aus Arbeitermilieu oder einer bürgerlichen Familien stammen – in die Altersarmut gefallen sind. Insbesondere Frauen sind betroffen, weil ihnen die gesellschaftlich erwartete Kindererziehung sowie oft auch die Pflege der Eltern nicht auf ihre Rente angerechnet wurde.
Die Armut bei Menschen ab 65 Jahren hat im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen in Deutschland im Zeitraum von 2005 bis 2016 am stärksten zugenommen. Das zeigt eine Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. […] Die Durchschnittsrente für langjährig versicherte Frauen in den alten Bundesländern lag bei rund 700 Euro. In den neuen Bundesländern war sie etwa 100 Euro höher, weil die Frauen in der DDR-Gesellschaft keine Erwerbslücken wegen Kindererziehung hatten. Frauen, die für die Familie ihren Beruf aufgegeben oder jahrzehntelang pausiert haben, bekommen im Alter noch weniger Geld.
Aber Irene Götz beschränkt sich in ihrem Gastbeitrag bei ZEIT Arbeit nicht auf eine bloße Zustandsbeschreibung, sondern nennt ebenso politische Handlungsfelder: von verbesserten Wohnkonzepten, über arbeits- und rentenpolitische Maßnahmen, bis hin zu einer unbürokratischen sowie armutsfesten Grundsicherung gibt es viel Verbesserungspotential. Die geplanten Änderungen einer großen Koalition – auch das stellt Götz fest – fallen angesichts der Situation jedoch eher »mickrig« aus.
Quelle: Irene Götz Bild: Jeremy Wong zeit.de
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