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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
So wie sich die EU offensichtlich nicht auf eine Normalzeit einigen kann – die Wechsel zwischen Winter- und Sommerzeit werden wir wohl noch einige Male mitmachen – gibt es auch keine einheitliche Energiestrategie. Wobei hier der Wettstreit der Alternativen m. E. ein Vorteil ist – wer kann schon voraussagen, welcher Weg in die Zukunft der richtige sein wird. Und so unterscheiden sich zum Glück die Strategien bezüglich der Energiewende zwischen Deutschland und Frankreich zunehmend:
Doch seit diesem Herbst ist klar: Die Gräben dürften künftig noch tiefer werden. Emmanuel Macron plant eine Atomrenaissance, die energiepolitisch in krassem Gegensatz zum deutschen Kurs steht. Der französische Präsident will neue Kraftwerke bauen und die Entwicklung modularer Minireaktoren fördern. Im Grunde geht es nicht mehr um die Frage, ob die Atomkraft in Frankreich noch eine Zukunft hat – sondern welche.
Ursachen gibt es einige. Die jüngste ist die Neubewertung der Alternativen wegen der Preisentwicklung auf den Energiemärkten. Aber
schon vorher war man skeptisch, ob der deutsche Weg, auf Erdgas und den Ausbau der Erneuerbaren zu setzen, um aus Kohle und Kernkraft auszusteigen, sinnvoll ist. Spätestens aber seitdem sich der Preis für Erdgas binnen kürzester Zeit um ein Vielfaches verteuert hat, findet die deutsche Idee kaum noch Zuspruch.
Zwar spielt auch in Frankreich Gas eine Rolle bei der Energieversorgung. Und der französische Großversorger Engie ist einer von fünf westeuropäischen Finanzierungspartnern des Nord-Stream-Projekts.
Doch in der französischen Politik muss man lange nach Stimmen suchen, die wie in Deutschland auf den Bau neuer Gasturbinen als Rückhalt einer auf Wind und Sonne basierenden Energiewende drängen – allein schon, weil Erdgas bei der Verbrennung reichlich CO2 produziert. Seine Bilanz ist besser als die der Kohle, wenden deutsche Befürworter ein. Aber Kohle ist beim Nachbarn im Westen nun mal gar kein Thema,
Frankreich setzt schon heute auf Kernkraft, die praktisch CO2-frei Strom produziert, 24 Stunden an jedem Tag im Jahr. 70 Prozent des französischen Strommix' basieren im Jahresdurchschnitt auf Atomenergie. Zwar wäre Wind- oder Solarenergie billiger, wenn immer Wind wehen und die Sonne scheinen würde. Das bedeutet:
Die notwendige Begleitinfrastruktur macht den großflächigen Ausbau der Erneuerbaren trotzdem teuer. Da wäre der Ausbau von Leitungen, um die vielen Tausenden, ja Zehntausenden neu zu errichtenden Wind- und Solaranlagen von der Bretagne bis in die Pyrenäen ins Energiesystem zu integrieren. Zudem braucht es zur Absicherung gegen Dunkelflauten Speicher, Wasserstoff und Reservekraftwerke.
So das Ergebnis einer Analyse des französischen Stromnetzbetreibers RTE, in der sechs Szenarien durchgerechnet wurden. Es zeigt sich, das in in puncto Wirtschaftlichkeit
das Urteil zu einem auf Wind und Sonne setzenden Strommix wenig schmeichelhaft aus(fällt). Schlage die französische Politik diesen Weg ein, beliefen sich die jährlichen Gesamtkosten für den „grünen“ Umbau auf jährlich rund 77 Milliarden Euro bis Mitte des Jahrhunderts, heißt es. Das wäre deutlich mehr als ein Strommix mit halb Ökostrom, halb Atomstrom. In diesem Szenario würden die jährlichen Gesamtkosten „nur“ 59 Milliarden Euro betragen.
Nicht nur ökonomisch machen neue Kernkraftwerke daher Sinn, sagen die RTE-Fachleute. Das trotz der Kosten für Endlagerung und Verarbeitung des Atommülls sowie den Rückbau der Anlagen.
Zudem haben sie modelliert, wie viele Windräder es in den unterschiedlichen Szenarien grob brauchte. Während es bei einem Strommix mit 100 Prozent Erneuerbaren 25.000 bis 35.000 seien, käme man bei einem Strommix mit 50 Prozent Erneuerbaren und 50 Prozent Atomkraft mit 14 000 bis 21 000 aus.
Und da es in Frankreich keine starke Anti-Atom-Lobby gibt und auch keine starke Gegenbewegung in der Zivilgesellschaft, kann man davon ausgehen, das Kernkraft eine starke Rolle spielen wird. Schon heute drängt die französische Regierung
in Brüssel energisch auf deren Einstufung als „grüne“ Technologie. Im kürzlich veröffentlichten Zukunftsplan „France 2030“ sollen allein für die Förderung der modularen Minireaktoren, die es (zumindest in Europa T.W.) bislang praktisch nur auf dem Papier gibt, eine Milliarde Euro bereitstehen. All das ist ohne Frage auch industriepolitisch motiviert; EDF, wo der französische Staat den Ton angibt, hat in Projekten mit Minireaktoren ebenfalls Aktien.
Europas Weg in die energetische Zukunft bleibt also spannend und offen ...
Quelle: Niklas Záboji www.faz.net
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