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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Statt zu behaupten, dass die Stabilität aus einer hierarchischen Harmonie hervorgeht, sagt man, dass das Recht auf Eigentum nunmehr allen offenstehe und der Staat die Aufgabe habe, dieses Recht zu schützen. Im 19. Jahrhundert mündet diese von Balzac so anschaulich beschriebene Sakralisierung des Rechts auf Eigentum in einer extremen Ungleichheit zum Vorteil weniger. Die koloniale Expansion und die zügellose Konkurrenz zwischen den europäischen Nationen verstärken dieses Phänomen noch. Die inegalitäre Dynamik wird schließlich die Selbstzerstörung der europäischen Gesellschaften zwischen 1914 und 1945 hervorrufen.Ob damit das Recht auf Eigentum wirklich "sakralisiert" wurde, darüber kann man trefflich streiten. Man sollte dann aber den historischen Prozess auch nicht so einseitig auf den Faktor "Ungleichheit" zurückführen. Das ist doch ein recht eindimensionales Denken – die angebliche Sakralisierung des Privateigentums wird durch die Sakralisierung der Gleichheit ersetzt? Wobei er hier eher Einkommens- und Vermögensgleichheit meint. Die anderen positiven Gleichheitsprozesse dieser Zeit, bei Bildung, Wahlrecht oder bei politischen Organisationen wie Gewerkschaften oder Parteien, werden nicht genannt. Er sieht dann nach dem II. Weltkrieg eine Welle der Förderung von Gleichheit. Sie entwickelt sich über ein progressives Steuern hin zu sozialdemokratischen Politikmodellen, die auf mehr Egalität gerichtet sind.
Die Erzählung, die von Ronald Reagan in den USA und von Margaret Thatcher in Großbritannien präsentiert wurde, besaß durchaus Plausibilität. Sie besagte, dass man den Wohlfahrtsstaat zu sehr ausgebaut habe und es folglich an der Zeit sei, den Einfluss des Staats zu reduzieren, um die Wirtschaft wieder dynamischer zu machen. ...Er konstatiert also, dass der Weg zu mehr Gleichheit nach einiger Zeit zu Stagnation geführt hat. Oder ist das auch Ideologie? Man könnte ja sagen, dass jede Ideologie nach einiger Zeit überzieht und dann negative Ergebnisse liefert.
Doch das Ereignis, das dem neoliberalen Diskurs wirklich zu Überzeugungskraft verholfen hat, ist der Niedergang des Kommunismus Ende der 1980er-Jahre. Das sowjetische Desaster hat das Nachdenken über die Chancen, eine egalitäre Gesellschaft zu errichten, für sehr lange Zeit verbaut, weil es das Gefühl verstärkte, dass eine gerechte Ökonomie und Gesellschaft nicht mehr im Bereich des Möglichen lag.Hier schimmert durch, dass Piketty Gleichheit eigentlich aus Gerechtigkeitsgründen will, diese damit normativ begründet. Ob sie wirklich funktioniert, scheint ihm erst mal sekundär. Und er stellt weiter fest,
dass die Erzählung Reagans und Thatchers, die vorgibt, mithilfe des Anstiegs der Ungleichheiten das Wirtschaftswachstum zu dynamisieren, nicht funktioniert hat.Das ist natürlich die Gefahr aller Denkmodelle – sie funktionieren oft nicht endlos und schon gar nicht ideal. So wäre die Frage, was passiert bei diesem Vorschlag mit dem Wert oder besser der Bewertung des Vermögens:
Für Eigentum, das einen Wert von mehreren Milliarden Euro erreicht, schlage ich hingegen eine progressive, sehr viel höhere Steuer vor: 50, 60, 90 Prozent. Das würde Vermögensbesitz von mehreren Milliarden Euro ein Ende bereiten; die Möglichkeit von Besitz in der Größenordnung von ein paar Millionen, sogar ein paar Dutzend Millionen Euro bliebe hingegen erhalten.Welchen Wert würde man einem Vermögen von z. B. Bill Gates zusprechen, wenn es periodisch mit 80 % besteuert wird? Im Grunde eine glatte Enteignung, die mittelfristig zu kompletten Streubesitz an Unternehmensanteilen führt? Und damit zur Herrschaft der Manager?
Quelle: Michel Eltchaninoff philomag.de
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die Kritik ist berechtigt, allerdings unterstreicht sie nur das, was der Autor beabsichtigt: er schlägt einen normativen (philosophischen, wie immer man es ausdrücken mag) Rahmen für das ökonomische Miteinander der Menschen vor.
Empirische Einwände, wie Thomas sie anführt, bewegen sich auf einer anderen Ebene, denke ich.
Was nicht heißen soll, dass nicht darüber zu diskutieren ist, ob und wie ein solches normatives Modell in die Wirklichkeit umgesetzt werden kann.