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Volk und Wirtschaft

Sind Staatsschulden eine Last für die nachfolgenden Generationen?

Rico Grimm
Journalist

Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.

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Rico GrimmMittwoch, 30.12.2020

Formidable kleine Debatte, die die FAZ hier auf die Seite geholt hat: Deutschland hat im Zuge der Corona-Krise mehr als 300 Milliarden Euro neuer Schulden aufgenommen. Über Staatsschulden lässt sich ja aus mehreren Perspektiven diskutieren: ein Argument, das immer wieder gegen sie angeführt wird, betrifft die zukünftigen Generationen. Ist es fair, unseren Kindern und Enkeln so viele Schulden zu hinterlassen?


Jeweils zwei Ökonomen beantworten diese Frage in den Texten bei der FAZ. Die Originaltexte sind lesenswert, aber auch voller Fachchinesisch. Ich fasse ihre Kernargumente für Laien verständlich zusammen.




Team 1 - Christian Bayer (Uni Bonn) & Philipp Jung (TU Dortmund):



"Ja, mit neuen Schulden werden die zukünftigen Generationen belastet."



Es braucht einen differenzierten Begriff von "Generation", wir können nicht einfach alle lebenden Menschen in einen Topf werfen, sondern müssen zwischen Jungen und Alten, die jetzt leben unterscheiden. Es seien vor allem die Jungen die Staatsanleihen kaufen, also dem Staat Geld leihen, und das mit Konsumverzicht bezahlen. Gleichzeitig werden sie in der Zukunft (wenn sie alt sind) die Staatsschulden zurückzahlen müssen als Steuerzahler (genauso wie die dann lebende nächste Generation von Jungen). Heutige Kosten werden also über die Zeit gestreckt in Form von Schulden. Die Autoren schreiben:

Wir vererben nicht nur Schulden und Vermögen, sondern auch möglicherweise kostspielige Verteilungskonflikte.


Gleichzeitig sei es auch ein Mythos, dass es risikolos für einen Staat wie Deutschland sei Schulden aufzunehmen: Ja, die Zinsen sind heute niedrig. Aber das kann sich ändern. Bayer und Jung erinnern daran, wie Deutschland vor 20 Jahren einmal der "kranke Mann Europas" war. Wenn sich die Regierung heute verschuldet, bürdet sie also den nachfolgenden Generationen das Risiko auf, höhere Zinsen zahlen zu müssen, noch dazu für Schulden, die vielleicht nicht besonders gut investiert wurden. Auch das ein Risiko. 



Team 2: Jens Südekum (Uni Düsseldorf), Moritz Schularick (Uni Bonn):



"Schulden müssen kommende Generationen nicht belasten"



Die beiden Autoren unterstreichen, dass es wichtig ist, was der Staat mit den Schulden macht. Auf die Spitze getrieben: Wenn er damit Urlaube auf Teneriffa für die Älteren finanzieren würde, wäre das natürlich eine Belastung für die Jüngeren. Wenn er aber in die Zukunft investiert, seien Schulden eben keine Belastung. O-Ton: 



Es ist gut möglich, dass sich die alte Generation bei Schuldenfinanzierung weniger an diesen Investitionen beteiligt als die jüngere Generation. Aber das ist auch völlig in Ordnung, da die Alten nicht mehr leben werden, wenn der Handyempfang in der Bahn irgendwann nicht mehr alle fünf Minuten verlorengeht. Nutzen und Lasten fallen komplett in der jungen Generation an.



Allerdings müsse der Staat die richtigen Dinge fördern: "Wenn das Kernproblem in dieser Auswahl liegt, dann sollte mehr unabhängige Expertise in den politischen Entscheidungsprozess eingebracht werden."

Sind Staatsschulden eine Last für die nachfolgenden Generationen?

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