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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Peter Taubers Twitter-Aussage, dass Minijobs nur beim Fehlen einer »ordentlichen« Ausbildung notwendig sind, geht an der Realität weit vorbei. Für sich genommen erscheint die fehlerhafte Einschätzung des CDU-Generalsekretärs dennoch recht harmlos. Jedoch ist sie Teil eines gefährlichen und verbreiteten Phänomens: Der Verachtung tatsächlicher oder nur vermeintlicher Anzeichen der (relativen) Armut. Eine gesellschaftliche Verachtung, die gut dokumentiert ist. In der letzten Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung teilen etwa 49% der Befragten negative Einstellungen über Langzeitarbeitslose. Die Überzeugung, dass Minijobber schlecht qualifiziert sind und so vom Steuerzahler subventioniert werden müssen, weil sie sich – als mutmaßlich egoistische Individuen – für eine nicht-»ordentliche« Ausbildung entschieden haben, schlägt in eine ähnliche Kerbe: In Ignoranz gegenüber den tatsächlichen Zusammenhängen, wird Betroffenen eine pauschale Alleinschuld an prekären Lebenssituationen zugeschrieben. Falsche Bildung steht der richtigen Bildung gegenüber und falsche Arbeit der richtigen Arbeit. Diese Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, aufgrund von finanzieller Situation, Bildungsstand, sozialer Herkunft und Jobstatus, wird gemeinhin als Klassismus bezeichnet.
Zu diesem Themenkomplex hat der Zündfunk des Bayrischen Rundfunks bereits im letzten Jahr ein sehr empfehlenswertes Radiofeature produziert, das man eigentlich nicht oft genug teilen kann (und das auf piqd.de bislang auch noch nicht vorkam). Sebastian Dörfler und Julia Fritzsche widmen sich darin ausführlich den Klischees über die (relativ) Armen, den öffentlichen Anfeindungen und den politischen Konsequenzen des Klassismus. Dass in dieser Woche Minijobs erneut zum alleinigen Problem prekärer Schichten gemacht wurden, obwohl Haushalte mit hohem Einkommen viel mehr von ihnen profitieren, ist nur die Spitze des Eisbergs. Der Minijob ist bereits (besonders für Frauen) ein klassistisches Stigma.
Quelle: Sebastian Dörfler & Julia Fritzsche Bild: Kampagne gegen da... br.de
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Wer sich ganz eine ganz finstere Ladung von Stereotypen reinziehen möchte, wird auch hier im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gut bedient:
https://www.swr.de/bet...
Reiche werden immer reicher! Abzocker außer Kontrolle! Alles steht vor dem Zusammenbruch!
An dieser Stelle hat der SWR das Niveau von Trump erreicht, was die Tiefe der Auseinandersetzung und den Populismus angeht. Und der einzige "Ökonom", den der Sender für seine Thesen aufbieten kann, ist ein Trump-Freund. Schade um die Steuergelder.
Sorry, das gehört nicht hierher, ich weiß. Aber Stereotype braucht der Mensch anscheinend um glücklich zu sein.