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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Jetzt, wo viele aus dem Homeoffice wieder in die Firma müssen, da rückt auch der Chef in den täglichen Focus. Jeder kennt bestimmt mindestens ein Negativbeispiel dieser Spezies. Es geht ja das Gerücht, das sich gerade in den oberen Etagen von Wirtschaft und Verwaltung (als auch in der Politik?) die Psychopathen sammeln. Und so halten viele Mitarbeiter ihren Vorgesetzten für einen solchen.
Rein wissenschaftlich sei diese Bezeichnung nicht korrekt, sagt Jérôme Endrass, Psychologieprofessor und Leiter Forschung und Entwicklung des Zürcher Justizvollzugs. Ein wirklicher Psychopath habe keine Chance, sich im organisierten System einer Firma zurechtzufinden. «Echte Psychopathen sind komplett auf sich fixiert und darauf, ihre Bedürfnisse möglichst rasch zu stillen», so Endrass. An Regeln könnten sie sich nicht halten und handelten stets impulsiv. «Ich hatte es auch mit echten Psychopathen in den verschiedenen Gefängnissen zu tun: Keiner hat eine klassische Karriere geschafft», folgert er. Denn die Ausdauer und Disziplin, die es brauche, um Chef zu werden, einen Militärdienst, die Matura oder ein Studium zu absolvieren, kriege so jemand nicht auf die Reihe.
Was man aber durchaus antrifft, sind Charaktere mit stark erhöhten psychopathischen Eigenschaften, wie überbordendes Selbstwertgefühl, ständige Selbst-Stimulation, pathologisches Lügen, betrügerisch-manipulatives Verhalten, ein Mangel an Gewissensbissen und Gefühlskälte. Das Erkennen und Bewerten solcher Merkmale ist für uns Nichtexperten allerdings schwierig.
Dazu kommt, dass jeder von uns in bestimmten Situationen psychopathische Merkmale zeigen kann.
Beispielsweise könne hoher Stress zu stark irrationalem Verhalten führen, eigentlich ein Merkmal eines Psychopathen. Doch temporäres Verhalten bedeute nicht, dass man es mit einem Psychopathen zu tun habe, sagt Babiak. Sondern meist einfach «nur» mit einem schlechten Chef.
Wie unterscheidet man nun einen schlechten Chef von einem wirklichen Psychopathen?
Es gebe einen grossen Unterschied, sagt der deutsche Wirtschaftswissenschafter Volker Lingnau, der zum Thema forscht. «Auf einen schlechten Chef können sich Mitarbeiter nach einer gewissen Zeit einstellen, denn dort zeigen sich bestimmte Muster unter bestimmten Situationen immer wieder», sagt Lingnau. Bei einem Psychopathen sei das nicht möglich. Sie seien oft Meister der Täuschung.
Und damit ist wohl auch das Zerstörungspotential von Chefs mit psychopathischen Merkmalen sehr viel höher. Der Artikel bringt dafür interessantes Anschauungsmaterial.
Lingnau verweist etwa auf die geschätzten 40 Mrd. $ Schaden, die Manager mit hohen Psychopathie-Werten bei Enron und Worldcom Anfang der 2000er Jahre verursachten. Auch die Finanzkrise von 2008 sei mit psychopathischen Akteuren in Verbindung gebracht worden.
Wie können sich Mitarbeiter und Firmen vor solchen Menschen schützen? Das scheint eine schwierige Frage zu sein:
Heilen könne man diese fast nicht, auch weil sie mit sich im Reinen seien und keine Veränderung anstrebten, sagt Endrass. Bestrafen führt laut Experten zu keiner Verhaltensanpassung. Der Psychopathie-Experte Robert D. Hare meinte einmal fatalistisch, dass einem Mitarbeiter mit einem solchen Chef nur der Wechsel zu einer anderen Firma bleibe.
Solche Chefs können selbst erfahrene Psychologen hinters Licht führen und sind daher in Organisationen schwer zu identifizieren. Es bleibt also letztendlich nur eine Lösung:
Unternehmen müssen unattraktiv für Menschen mit psychopathischen Eigenschaften werden. Das geschehe vor allem über die Anreizsysteme und die Firmenkultur. Statt Einzelpersonen müsse die Gruppe belohnt werden, statt sofort einen Bonus auszuzahlen, gebe es aufgeschobene Aktienoptionen. Schon auf dem richtigen Weg seien Familienunternehmen, die oft über Generationen hinaus denken. Nachhaltigkeit fänden Psychopathen uninteressant. Natürlich bleibt immer die Hoffnung, dass diese letztlich stolpern.Oft wird gesagt, das Firmen empathielose Psychopathen bewußt in Reserve halten und dann gezielt einsetzen, um in schwierigen wirtschaftlichen Situationen harte aber notwendige Maßnahmen durchzudrücken. Das aber sei keine wirkliche Option sagt dazu der Experte im Artikel. Psychopathen geht es stets nur um ihr persönliches Wohlbefinden. Firmen oder andere Menschen interessieren nicht. Gezieltes realitätsbezogenes Handeln außerhalb der Selbstbespiegelung gehören offensichtlich nicht zum Repertoire dieser Spezies. Also Augen auf im Job, lassen wir sie stolpern ……
Quelle: Zoé Baches nzzas.nzz.ch
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