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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Robert Habecks Bücher verkaufen sich offensichtlich gut. Der Mann ist gebildet, kann denken, er formuliert gut und er hat eine Mission – Kanzlerkandidat. Und so formuliert der Rezensent zum neuen Buch "Von hier an anders. Eine politische Skizze" des Co-Vorsitzenden der Grünen:
Das mittlerweile sprichwörtliche Rütteln am Zaun des Kanzleramts ist bei Habeck auf jeder Seite, fast in jeder Zeile, zu spüren. Geschenkt – kein Wort mehr dazu, also zum Politischen am Persönlichen. Soziologisch wie gesellschaftspolitisch interessant ist ja vielmehr, wie sich, verborgen zwischen jeder Zeile des Buches, eine grün-schwarze Zweckehe anbahnt, wie hier – im Namen der Gesellschaft, der Gemeinsamkeit, des Ganzen – die ideellen Fundamente jener nach der kommenden Bundestagswahl anstehenden Kiwi-Koalition gelegt werden, ...
So ist es, was hätten wir also zu erwarten? Offensichtlich, so der Rezensent Stephan Lessenich, eine Politik mit Blick auf die Mitte. Und zwar nicht so sehr auf die ökonomische und politische Mitte. Es geht um die kulturelle, die „normative Mitte“ der Gesellschaft. Das ist
für den Grünen-Chef der Ort jenes gesellschaftszersetzenden, potenziell zerstörerischen Treibens, dem er politisch mit aller Macht entgegenzuwirken und idealerweise Einhalt zu gebieten trachtet.
Seine Warnung im vorliegenden Buch ist es „das Mitte-Versprechen nicht verächtlich [zu] machen“ , um nicht die Axt an die deutsche Demokratie zu legen. Er wendet sich dabei auch an das links-alternativ-progressive Lager, das er wohl in einem gesellschaftspolitischen Egotrip sieht und damit auch als ein Quell der Polarisierung.
Was die Ökonomie betrifft, ist Habeck ein Marktwirtschaftler. Lessenich ordnet ihn ein in die „Denkschule" seines Parteifreundes Ralf Fücks. Der stand schon als Vorstand der Heinrich Böll Stiftung für eine starke liberale Position und für die Vereinbarkeit von Ökologie und Freiheit:Angesichts der Zuspitzung ökologischer Krisen stehen wir vor drei absehbaren Optionen. Die erste liegt in der Radikalisierung einer Umkehrbewegung. Sie sucht die Rettung in der freiwilligen oder erzwungenen Umprogrammierung des Menschen, in Verzicht und Verbot. Ihr Gegenpol ist ein trotziges „weiter so“. Sloterdijk nennt das eine „komplementäre Welle der Resignation, des Defätismus und des zynischen Nach-uns-die-Sintflut“. ... Die dritte Möglichkeit liegt in einer neuen Synthese zwischen Natur und Technik, einer Ko-Evolution zwischen Biosphäre und technischer Zivilisation. Angesichts der Belastungsgrenzen des Erdsystems bleiben uns zwei große Quellen des Fortschritts: Die Einstrahlung von Sonnenenergie auf die Erde und die menschliche Kreativität.Ökonomisch geht Habeck auch konform mit dem jüngst verabschiedeten Grundsatzprogramm der Grünen, das die „Dynamik und Schaffenskraft“ der Märkte lobt.
Auch in Habecks Buch kann, soll und wird es der Markt richten – selbstverständlich aber, so viel rheinischer Kapitalismus muss sein, ausgestattet mit dem geeigneten Regelwerk.Dieses Regelwerk muss dann die Märkte ökologisch strukturieren. Hier, da kann man Lessenich zustimmen, liegt sicher ein Ansatzpunkt für Grün-Schwarze-Koalitionsgespräche. Insgesamt lässt sich dann die Aussage des Buches so interpretieren:
Wer grün wählt, „wählt moralisch einwandfrei, ohne dass konkreter Verzicht droht“.Habeck formuliert also im Buch seine politische Äquidistanz zwischen „linken Umverteilern“ und „marktradikalen Liberalen“. Damit steht er für die größtmögliche wirtschaftspolitische Mitte. Ist das der Weg zur Volkspartei? Lessenich sieht hier jedenfalls einen „mehr oder weniger aufgeklärten, 'grünen' oder 'linken' Neonationalismus.“ Und im Buch eine mögliche Präambel zum kommenden Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und den Grünen:
„Dieses Land ist heute das beste und freieste, das es bisher auf deutschem Boden gab. […] Keine Zeit war besser.“Wunderbar, ich könnte damit leben. Wohl wissend, das die Worte vor der Wahl noch nicht die Tat sind.
Quelle: Stephan Lessenich www.soziopolis.de
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eine Zweckehe, die sich für mich schon sozusagen mein ganzes Leben klang anbahnt. Beide wollen etwas "konservieren". Und immer mehr verstehen, dass man die gesellschaftlichen Werte nicht erhalten wird, wenn die Lebensgrundlagen zerstört werden und andersrum, dass der ökologische Wandel nur aus einer starken, gesunden Gesellschaft heraus funktioniert. Die Bemühungen der politischen Konservativen, die aufstrebenden Grünen als "links" zu stigmatisieren, fand ich genauso langweilig, wie die Fundis, die das Gegenteil befürchteten.
Und trotzdem: den nächsten großen Stich macht die Partei, die sich glaubwürdig positioniert für Solidarität und Partizipation. Die aufräumt mit dem Industrie- und Finanzmarkt Lobbyismus und die Einhaltung des Leistungsversprechens wieder stark macht.
Glaub ich.