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Volk und Wirtschaft

Elizabeth Warren hat da eine Idee, wie wir Unternehmen auf das Gemeinwohl verpflichten können

Rico Grimm
Journalist

Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.

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Rico GrimmDonnerstag, 16.08.2018

Die Idee ist einfach: Man verpflichtet sie einfach auf das Gemeinwohl.


Die rechtliche Basis ist das Körperschaftsrecht: Unternehmen gelten vor dem Gesetz als juristische Personen. (Genauso wie du und ich auch Personen sind, nur das wir als natürliche Personen bezeichnet werden.)


Die bei den US-Demokraten einflussreiche Elizabeth Warren möchte alle US-Unternehmen, die mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz machen, darauf verpflichten, vom Wirtschaftsministerium eine "federal charter of corporate citizenship" zu bekommen. Darin wäre festgelegt, dass die Unternehmenslenker nicht nur das Profitinteresse ihrer Aktionäre im Blick haben dürfen, sondern auf alle Stakeholder, z. B. Mitarbeiter, Anwohner, große Kunden, schauen müssen. Das würde, laut Warren, das Anreizsystem verändern: Denn plötzlich könnte der Vorstand sich nicht mehr mit dem Shareholder Value herausreden, wenn es um soziale Fragen geht.


Warren hat noch mehr Ideen – und dieser Text von Matthew Yglesias auf Vox liefert eine perfekte Einführung nicht nur in ihr ökonomisches Denken, sondern in die ganze Idee, die die moderne Unternehmensführung seit drei Jahrzehnten prägt und den Kapitalismus in Deutschland wie den USA verändert hat.

Elizabeth Warren hat da eine Idee, wie wir Unternehmen auf das Gemeinwohl verpflichten können

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Kommentare 5
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 6 Jahren

    Leider hat man es auch in Deutschland versäumt die Belegschaften wirtschaftlich an den Unternehmen zu beteiligen. Auch die „Aktienkultur“ wird hier eher von Angst geprägt. Nicht zuletzt die Gewerkschaften fürchten wohl, dass die Mitglieder auch wirtschaftlich denken lernen. Aber was nicht ist, dass kann ja noch werden ....

  2. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor 6 Jahren

    klingt irgendwie, als wollte sie den Kapitalismus genetisch umprogrammieren, anstatt ihn politisch zu kontrollieren. Mir fehlt da die Phantasie, wie das funktionieren soll. Sicherlich nicht mit irgendwelchen wachsweichen Verpflichtungen für das Management, sondern nur über glasharte Rechte und Beteiligungen für andere Gruppen als eben die Shareholder. Trotzdem vermag ich nicht recht "da hinzudenken", wie das praktisch effektiv sein soll im Bezug auf zum Beispiel nötige Kosten zum Umweltschutz oder die Begrenzung politischer Einflussnahme.
    Für mich (als weitgehend Ahnungsloser) auch erstaunlich, dass das bei uns und mit den deutschen Mitbestimmungsregeln schon so super funktionieren soll? Ich lerne, dass zumindest eine andere Skalierung des Problems hier Realität ist. Aber löst das das Problem? Ja doch offensichtlich nicht...

    1. Rico Grimm
      Rico Grimm · vor 6 Jahren

      Lies mal den Text (reicht auch nur der Anfang): Mitarbeiter sollten in die Vorstände kommen (mind. 40 %), politische Aktivitäten (Lobbyismus!) müssten von drei Vierteln des Vorstands und Aufsichtsrat abgesegnet werden, Vorstände müssten Aktien für eine viel längere Zeit halten.

      Tatsächlich wird auch Deutschland zumindest in einem Punkt in dem Text als Vorbild genannt... Das größere Thema ist hier, eine Maxime aufzubrechen, die zum felsenfesten Fundament des modernen Kapitalismus geworden ist.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 6 Jahren

      @Rico Grimm :D - du bist ja lustig - denkst du, ich denk mir solche Frage aus, ohne den Text zu lesen?

      würden denn die Vertreter der Mitarbeiter für Umweltschutz stimmen? Oder gegen politische Lobbyarbeit?

      wie will man Lobbyismus kontrollierbar machen? Wo fängt der an?

      aber immerhin: das Aufbrechen der Maxime leuchtet mir ein.

    3. Rico Grimm
      Rico Grimm · vor 6 Jahren

      @Marcus von Jordan Ach so, da habe ich das falsch interpretiert - ich bitte um Entschuldigung! ;)

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