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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Dass es an deutschen Schulen nicht gerecht zugeht, ist lange bekannt und durch Studien hinreichend belegt. So erhalten etwa Kinder aus prekären Milieus regelmäßig schlechtere Noten und Schulempfehlungen als bessergestellte Altersgenossen – bei gleicher Leistung! Bislang ging man jedoch davon aus, dass diese Ungerechtigkeit spätestens an der Hochschule endet, also zumindest für diejenigen, die es trotz schulischer Benachteiligung an eine Hochschule geschafft haben. Anekdotisches Wissen, das dieser Annahme widerspricht, gibt es zuhauf (ich könnte auch ein paar Geschichten erzählen), aber mit dem aktuellen Hochschul-Bildungs-Report des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft und der Unternehmensberatung McKinsey, erhärten sich die Hinweise auf eine ungerechte Hochschulbildung. Astrid Herbold, Louisa Reichstetter und Anna-Lena Scholz stellen die Ergebnisse des Reports für ZEIT Campus vor.
Daneben sprechen sie mit Bildungsforschern und Betroffenen. Es wird auch deutlich, dass Geld nicht allein das Problem ist. Familien ohne akademischen Hintergrund können auch ideell wenig zum Studium beitragen. Studierende aus prekären Milieus erleben sich so häufig als Fremdkörper, können auf weniger Vorwissen zu Universitätsabläufen und Fördermöglichkeiten zurückgreifen. Das Stigma der Herkunft und die erlebte Benachteiligung an der Schule führen zudem zu einem Phänomen, das „unbewusste Selbstselektivität" genannt wird. Trotz ausreichender Fähigkeit, glauben Betroffene nicht an ihre Kompetenz und entscheiden sich etwa freiwillig gegen eine Promotion. Gemeinnützige Initiativen wie ArbeiterKind.de versuchen seit Jahren diese Hürden abzubauen. Eine große Diskussion ist bislang jedoch ausgeblieben, die meisten Studierenden profitieren von ihrer sozialen Herkunft:
Vielleicht ist das das eigentliche Problem: dass diejenigen, denen der Zufall der Geburt den roten Bildungsteppich ausgerollt hat, nicht den Schulterschluss mit denen suchen, deren Bildungsweg mit lauter Hürden verstellt ist.
Quelle: Astrid Herbold, Louisa Reichstetter & Anna-Lena Scholz Bild: Inbal Marilli/Uns... zeit.de
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