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Ich bin freiberuflicher Journalist, Autor und Moderator und arbeite momentan vor allem zu den Themen Nachhaltigkeit & Digitalisierung. Von 2013 bis 2017 war ich Chefredakteur des Magazins »enorm«, davor habe ich u.a. an der Universität Hamburg studiert (Politik, Geschichte, Medienkultur), mich zum Verlagskaufmann ausbilden lassen (Gruner + Jahr) und bei einem Internetmagazin volontiert, das auf Papier gedruckt wurde. Gut möglich, dass das Heft (»Tomorrow«) deshalb schon vor vielen Jahren eingestellt wurde.
Der Gründer der Suchmaschine Ecosia.org Christian Kroll ist schon immer einen anderen Weg als den klassischen gegangen. Statt seine Gewinne zu maximieren, finanziert er mit seinen Werbeeinnahmen das Pflanzen von Bäumen gegen den Klimawandel; knapp 40 Millionen sind bereits zusammengekommen. Statt ein großes Geheimnis aus seinen Zahlen zu machen, legt er seine Einnahmen und Ausgaben Monat für Monat offen (hier: Juli 2018). Und statt Gemeinnützigkeit bloß zu behaupten, lässt er sich als sogenannte "B Corporation" zertifizieren, eine Art moderne gGmbH.
Das reichte Kroll aber nicht. Er wollte die zwei Versprechen, die er sich beim Start 2009 gegeben hatte, verbindlich absichern. Sie lauteten: Er würde seine Firma niemals verkaufen – und er würde nie Gewinne abziehen. Ecosia soll, so sein Wunsch, gewissermaßen auf Ewigkeit einen Beitrag zu einer besseren, nachhaltigeren Welt leisten. Und nicht Gefahr laufen, durch Finanzinteressen (etwa von Spekulanten) vom Weg abzukommen.
Um das zu garantieren, hat er mit seinem Partner Tim Schumacher deshalb einen radikalen Wandel vollzogen. Aus ihrer Ecosia GmbH ist jetzt – mit Hilfe einer Stiftung – ein unverkäufliches Unternehmen geworden. Die Folge: "Aktien dürfen nicht gewinnbringend verkauft oder von Personen außerhalb des Unternehmens gehalten werden", wie Schumacher erklärt. "Und zweitens: Es können keine Gewinne aus dem Unternehmen entnommen werden." "Verantwortungseigentum" nennen sie das.
Damit haben sie Ecosia "dem Kapitalismus entzogen", wie Christian Kroll gegenüber "Business Punk" in einem Interview formulierte (Paid-Link via Blendle) – was immerhin bedeutet, dass er – bei einem möglichen Verkauf – auf viel Geld verzichtet; die Firma habe einen Wert von einem, so sagt er, "dreistelligen Millionenbetrag". Als verloren betrachten Schumacher und Kroll ihr Investment allerdings nicht. Schließlich gehe es um mehr als Business.
Quelle: Christian Erxleben basicthinking.de
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Ob er sich damit „dem Kapitalismus“ entzieht, wage ich zu bezweifeln. Er muß die Erträge genauso wie seine Wettbewerber in die Nachhaltigkeit seines Unternehmens stecken. Und es ist auch nicht die erste Stiftung - siehe Bosch. Auch ist er nicht der einzige „Kapitalist“, der seine Einnahmen für gute Zwecke ausgibt. Für den Kapitalismus ist es nicht notwendig oder konstituierend, das Gewinne aus dem Unternehmen herausgezogen werden.
Purpose AG - großartig!
Tim Schumacher, der u.a. auch in Basic Thinking und die sehr umstrittende Firma hinter AdBlock Plus investiert, schreibt zu dem Verkauf auch auf seinem Blog: https://www.schumacher...
Und jetzt haben Sie gerade noch ein Kaufangebot für den Hambacher Forst vorgelegt https://twitter.com/Ec...