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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Es gibt hässliche Ideologien, den Faschismus beispielsweise. Und es gibt Menschen, die diesen Ideologien folgen und mit allen Mitteln des demokratischen Rechtsstaats bekämpft werden müssen. Wenn aber aus einem Rechtsextremen der »Nazi-Ork aus Hellersdorf« gemacht wird, der »ungebildet« und als »dumpfester Pöbel« den Tag mit »Bier aus Plastikflaschen« beginnt, gibt es ein Problem, das ich gerne als Klassismus gegen Rechts umschreibe. Klassismus ist die Abwertung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sozialen Herkunft und in einem Journalismus, der anderen Diskriminierungsformen zunehmend aufmerksam begegnet, leider häufig noch die Regel. Von sichtbaren Merkmalen eines bestimmten Milieus wird auf die politische Gesinnung geschlossen und umgekehrt. Das ist nicht nur eine weitere Stigmatisierung von Armut betroffener Menschen, sondern auch ein Bärendienst für den Antirassismus.
Rassismus gerinnt zur Bildungslücke, er wird zum Problem einer vermeintlich 'unansehnlichen' Unterschicht, statt ihn als umfassende Diskriminierungs- und Unterdrückungsform zu benennen.
So schreibt es die Journalistin Brigitte Theißl im österreichischen Standard als Auszug aus dem von ihr und Francis Seeck herausgegebenen Sammelband Solidarisch gegen Klassismus – organisieren, intervenieren, umverteilen. Und sie bleibt nicht bei dem Stereotyp der »hässlichsten Menschen« mit »schlechten Zähnen« und »Jogginghosen«, die in Wien gegen Flüchtlinge demonstrieren, sondern widmet sich auch den anderen Formen klassistischer Berichterstattung über von Armut betroffene Menschen: Teenager-Mütter im Reality-TV, der »frechste Arbeitslose Deutschlands« etc. Ebenso weist Theißl auf konkrete Lösungsmöglichkeiten hin. So hat etwa die Armutskonferenz, ein Netzwerk sozialer Organisationen, einen entsprechenden Leitfaden für Journalist:innen veröffentlicht. Denn es braucht eine journalistische Praxis, …
[…] die Armut darstellt, aber nicht ausstellt; die von Armut Betroffene als Expert*innen wahrnimmt; die Armut und soziale Ausgrenzung in ihre gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einbettet, anstatt sie als Ausdruck eines individuellen Versagens in Szene zu setzen.
Quelle: Brigitte Theißl Bild: Der Standard www.derstandard.de
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