sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Letztendlich entscheidet die Produktivität der Arbeit über den Wohlstand der Massen. Der Sieg des Westens über den Sozialismus war letztendlich ein Sieg der höheren Arbeitsproduktivität. Es bestätigte sich Lenins Prognose von 1919, dass die Arbeitsproduktivität das "in letzter Instanz allerwichtigste, das ausschlaggebende für den Sieg der neuen Gesellschaftsordnung" sei. Das gilt sicher ebenso für die aktuelle Auseinandersetzung mit dem Autoritarismus nicht nur Chinas. Auch der Kampf um unsere ökologische Zukunft wird regional oder global in einer halbwegs sozialen Form nur mit hoher industriellen Produktivität gelingen.
Und da sollte man die Warnung von Alexander Horn ernst nehmen - auch wenn die EZB m.E. durchaus nicht schuldlos an unserer wirtschaftlichen Misere ist:
Die aktuellen Kaufkraftverluste sind nicht das Werk der EZB. Verantwortlich sind die Staaten, weil sie eine Politik betreiben, die die Arbeitsproduktivität senkt. In den entwickelten Volkswirtschaften ist der Wohlstand der großen Masse der Erwerbstätigen seit Jahrzehnten kaum noch gestiegen. Nun gewinnt die bisher schleichende Wohlstandserosion, die sich an der Entwicklung der Reallöhne zeigt, an Dynamik.Es stimmt aber, unser Wohlstand ist nicht nur durch das Risiko des Geldwertverlustes im Euroraum bedroht. Auch die (eher temporäre) Entstehung von Verkäufermärkten durch die Störung globaler Lieferketten erklärt die Inflation wahrscheinlich ungenügend. Langfristig viel problematischer für die Reallohnentwicklung könnte die stagnierende und neuerdings sogar rückläufige Arbeitsproduktivitätsentwicklung werden. Was bedeutet, dass die pro Erwerbstätigenstunde geleistete Wertschöpfung nicht mehr zunimmt. Was bei sich verschlechternden Demographie besonders fatal ist.
Für die 2010er Jahre weist das Statistische Bundesamt eine durchschnittliche Steigerung der Arbeitsproduktivität von nur noch 0,9 Prozent pro Jahr aus. In den Jahren 2018 und 2019, also noch vor den Verwerfungen, die mit der Corona-Pandemie begannen, stieg die Arbeitsproduktivität in Deutschland um 0,0 und 0,4 Prozent. …. Die Folge: Da die Unternehmen technologisch stagnieren, treten sie wettbewerblich auf der Stelle und können kaum höhere Löhne zahlen. Ganz im Gegenteil sind sie sogar auf Kostensenkungen angewiesen, um sich wettbewerblich zu verbessern. Für Reallohnerhöhungen fehlt zudem die ökonomische Basis: Denn wegen der Stagnation der Arbeitsproduktivität nimmt die in der gleichen Arbeitszeit erzeugte Masse der Güter nicht mehr zu.In diesem Zusammenhang ist ein Vergleich mit den „Ölkrisen“ in den 1970er Jahren und den ähnlich hohen Inflationsraten aufschlußreich. Damals gab es in Deutschland Preissteigerungsraten von 6,6 Prozent 1973 sowie 7,2 und 5,4 Prozent in den darauffolgenden Jahren. Und trotzdem gelangen in dieser Zeit bis zum Ende der 1970er Jahre hohe Reallohnsteigerungen.
Denn die Arbeitnehmer konnten Lohn- und Gehaltsforderungen durchzusetzen, die weit oberhalb dieser Preissteigerungen lagen. Daher erreichten die jährlichen Reallohnsteigerungen zu Beginn der 1970er Jahre noch etwa 7 Prozent jährlich. Bis zum Ende des Jahrzehnts fielen sie auf etwa 3 Prozent zurück.Diese hohen Lohnsteigerungen waren für die Unternehmen verkraftbar,
weil sie im Laufe des gesamten Jahrzehnts – bei allerdings sinkender Tendenz – vor allem durch technologische Verbesserungen jedes Jahr eine Steigerung der Arbeitsproduktivität von durchschnittlich etwa 4,5 Prozent erreichten.
Nun befürchtet Horn, dass die Art und Weise der deutschen Öko- und Klimapolitik das Produktivitätsproblem weiter verschärfen wird. Die notwendige Reduktion des menschlichen Fußabdruckes in der Natur gegen Null durch Energieeinsparung, Energieeffizienz und die weitgehende Konzentration auf Wind und Sonne senkt die Produktivität weiter:
Dadurch werden sukzessive vormals hochproduktive fossile und atomare Energieerzeugungsverfahren zugunsten der deutlich weniger produktiven und daher wesentlich teureren Energieerzeugungsverfahren ersetzt. Hinzu kommen extrem kostspielige Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs.
All das verteuert die Produktion von Gütern und Dienstleistungen und treibt u.U. die Wirtschaft außer Landes. Aber auch global wirkt, so Horn, der tendenzielle Ausstieg aus den fossilen Energien preistreibend. Das wiederum wird zurückwirken auf die Kosten für die Umstellung auf die extrem materialintensiven Infrastrukturen auf Basis erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne mit ihrem schlechten System-Erntefaktor.
Bei „grünen“ Metallen wie Kupfer, Aluminium, Zinn, Nickel, Lithium, Kobalt und seltenen Erden müssen wegen der Vervielfachung der Bedarfe ebenfalls enorme Investitionen gestemmt werden. Auch dort kämpft man damit, dass mit der Dauer des Betriebs einer Mine der Abbau aufwendiger wird und sinkender Metallgehalt die Kosten in die Höhe treibt. Hinzu kommt, dass die Erschließung neuer Minen Jahrzehnte dauern kann und nicht selten politisch blockiert wird.
Alles in allem noch mal ein Anlass über unsere wirtschaftliche und energetische Zukunft nachzudenken. Und zu überlegen, ob wir wirklich auf die Kernkraft verzichten sollten.
Quelle: Alexander Horn www.novo-argumente.com
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Volk und Wirtschaft als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Dieser Kommentar wurde gelöscht.