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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
".... werden oft von geopolitischen Entwicklungen ausgelöst. Im 14. Jahrhundert fallen die Realzinsen innerhalb von zehn Jahren um fast sechs Prozentpunkte. Der Grund? Die Pest hat in manchen Gegenden Europas ein Drittel bis die Hälfte der Bevölkerung ausgelöscht. Der Kapitalstock – Häuser, Gold, Pfluggeschirr – blieb aber unverändert. Es gab gewissermaßen ein Überangebot an Kapital, was dazu geführt hat, dass der Preis des Kapitals, also der Zins, sinkt. Im 15. Jahrhundert hat die Kirche durchgesetzt, dass luxuriöse Kleidung und allzu ausschweifende Feste verboten werden. Dadurch geht die Sparquote nach oben, weil die Menschen auf einmal weniger Geld ausgeben – und der Zins fällt."
Über größere Schwankungen sank der Realzins seit dem 14. Jh. um etwa 0,006 bis 0,016 Prozent jährlich. Und das könnte sich fortsetzen. Ein möglicher Grund, die Welt wird friedlicher und sicherer, die Risikoprämie auf verliehenes Kapital sinkt also. Das gilt auch für Staatsanleihen es gibt zwar hin und wieder „Staatspleiten“. Aber in der Regel sind Staaten zunehmend gute Schuldner. Es könnte also sein, dass wir uns an Negativzinsen gewöhnen müssen.
Quelle: Mark Schieritz Bild: Frank Rumpenhorst... zeit.de
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Kann es nicht auch was mit der alternden Bevölkerung zu tun haben? In Japan gibt es die Niedrigzinsphase schon seit 20 Jahren und Japan hat die älteste Bevölkerung der Welt. Alte Menschen sparen fürs Alter und häufen immer mehr Kapital an, das in Bezug auf Zinsen dann immer "wertloser" wird. Darüber hinaus sind auch die Erwartungen bzgl. des zukünftiges Wirtschaftswachstum maßgeblich. Eine immer älter werdende Gesellschaft sorgt nicht für große Erwartungen hinsichtlich üppiger Wachstumsraten des GDP, damit einhergehend auch nicht für hohe Zinsen in Zukunft. Weniger der Risikoaufschlag bei Zinsen spielt hier eine Rolle, als die Opportunitäten. Der "Wert" der Konsummöglichkeit heute unterscheidet sich wohl nicht signifikant vom Wert der Konsummöglichkeit in der Zukunft.
Spannendes Thema. Dazu gab es hier auch schon eine Empfehlung: https://www.piqd.de/us...
sogar vom gleichen Journalisten