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Volk und Wirtschaft

Betriebssystem der Ökonomie erneuern und nicht in den Rückspiegel schauen

Gunnar Sohn
Wirtschaftsjournalist, Blogger, Moderator, Livestreamer, Dozent
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Gunnar SohnSonntag, 08.09.2019

Im Interview mit Pressesprecher.de hat Maja Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen, noch einmal auf einen wichtigen Vorschlag ihres Gremiums hingewiesen. Es geht um die Gründung einer Zukunftskammer für die Legislative, um politische Entscheidungen mit den langfristigen Konsequenzen zu konfrontieren. 

"Oder wie man es schafft, zukünftigen Generationen eine Stimme durch Ombudspersonen zu geben. Das wären konkrete Maßnahmen, um der Kurzfristigkeit etwas entgegenzusetzen. So kann das je nach Themenfeld anders aussehen, zum Beispiel welches Steuersystem uns in Zukunft helfen kann. Müsste man die Arbeit entlasten und die Ressourcen belasten? Wir suchen immer nach Möglichkeiten, wie uns gute Rahmenbedingungen helfen können, den Strukturwandel zu meistern und das Wirtschaften wieder in Einklang mit Ressourcengrundlagen und Klimastabilität zu bringen", sagt Göpel.

Generell wäre es wichtig, normative Fragen stärker in den Vordergrund von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zu stellen, statt uns mit Lobbyisten herumzuschlagen, die überflüssige Abwehrschlachten zur Bewahrung alter Konzepte inszenieren. Die Gestern-Orientierung vieler politischen Akteure kann man am Bundesverkehrswegeplan ablesen. „Da werden bis 2030 fast 300 Milliarden Euro in Teer und Beton investiert. Nur 500 Millionen Euro gehen in die vernetzte Infrastruktur für autonome Mobilität. Da stimmt das Bild nicht“, kritisiert Klaus Burmeister von der D2030-Initiative. Deshalb sollte man generell nachdenken, wie ein neues Betriebssystem für die Ökonomie ausschauen könnte. 

Göpel fordert eine konsequente Kreislaufwirtschaft, die den Eingriff in die Natur maximal reduziert und das, was wir schon entnommen haben, maximal wiederverwendet und neu kombiniert. "Das ist eine komplett neue Form, Wirtschaft zu denken. Wir wollen in Deutschland Innovationsland sein und halten in der Vision, wo es hingehen soll, am Rückspiegel fest." Stimmt. 
Betriebssystem der Ökonomie erneuern und nicht in den Rückspiegel schauen

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 5 Jahren

    eine zukunftskammer - schöne Idee. Nur in einer Demokratie müssen die mitglieder gewählt werden und das auch nicht auf ewig - und schon ist man wieder bei kurfristigerem denken. Wenn man keine Sicherung einbaut: verschränkte Legislaturperiode mit Regierenden / also gewählt wenn zb jetzige Regierung schon 2 Jahre im Amt. gewählt auf wasweissich 15 Jahre. explizit aus Kohorte gewählt / also besonders junge und besonders alte. keine Wiederwahl möglich. Vielleicht sogar durch losverfahren bestimmt?

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