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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Um herauszufinden, welche Effekte ein bedingungsloses Grundeinkommen (kurz: BGE) tatsächlich auf eine Gesellschaft haben würde, müsste man es einführen. Ein Dilemma, das der Leipziger Soziologe Georg Vobruba auf derStandard.at treffend als »Utopiefalle« beschreibt. Über sie stolpern die normativen – und oft naiven – Argumente der Befürworter, jedoch ebenso die kaum weniger spekulativen Einwände der Skeptiker. Auch der Erkenntnisgewinn durch eng begrenzte Feldversuche – wie beispielsweise zur Zeit in Finnland – reicht nicht aus, um alle Fragen etwa zur langfristigen Arbeitsorientierung einer Gesellschaft zu beantworten. Für die aktuelle, durch Arbeit sozialisierte Generation mag ein »Natürlich arbeite ich dann weiter!« plausibel genug sein, aber wie wird es beim ersten BGE-Nachwuchs aussehen?
Jede sinnvolle Diskussion sollte mit dem Eingeständnis beginnen, dass man über die Wirkung eines Grundeinkommens auf die Arbeitsorientierung wenig weiß.
Vobrubas lesenswerter Kommentar ist zuweilen recht sprunghaft, aber landet schließlich bei einem spannenden Punkt: Das Menschenbild sowie das konkrete Modell hinter einem BGE müssen diskutiert werden, aber noch viel entscheidender ist es, sich Gedanken zu potentiellen Strategien der Einführung zu machen, um so der »Utopiefalle« frühzeitig zu entgehen. Das fängt beim Namen an. Ein »garantiertes« Grundeinkommen würde der BGE-Utopie schon rein rhetorisch ein Stück naiven Größenwahn nehmen. Daneben müsste dieses Grundeinkommen – wenn überhaupt – in Form kleiner Reformen eingeführt werden, die bereits auf das Ziel hindeuten, aber nachweislich nicht das Risiko einer unmittelbaren Verschlechterung bergen. So kann die Stoßrichtung stets transparent nachvollzogen und notfalls auch korrigiert werden. Gut möglich, dass man auf diese Weise – auf dem Weg zum Grundeinkommen – beim Grundsicherungs-Modell des BGE-Gegners Christoph Butterwegge landet und glücklich verweilt. Schließlich steckt man ja nicht mehr in der »Utopiefalle« fest…
Quelle: Georg Vobruba Bild: reuters derstandard.at
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Von diesem iterativen Ansatz würde in Friedenszeiten doch nahezu alle Politikfelder profitieren oder? Agile Politik FTW!