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Die Mittelschicht ist die tragende Säule der Gesellschaft. Weil ihr die meisten Menschen angehören und der Staat durch sie den größten Teil seiner Finanzierung einnimmt. Doch seit längerem bröckelt der Mittelstand in Europa. Wer gehört überhaupt noch dazu? Ängste und Unsicherheiten greifen um sich - und fördern den Aufstieg populistischer Parteien. Die Arte-Dokumentation greift das Thema auf und beleuchtet den Mittelstand in Europa. Anhand von Beispielen wird die aktuelle Situation offen und detailliert beschrieben. Fazit: Der Mittelstand wankt.
Nicht nur in Deutschland oder Frankreich wächst die Kluft zwischen Arm und Reich. Selbst in Schweden, das vielen noch als „Sozialparadies“ gilt, wird die soziale Schere immer größer. Jeder fünfte Rentner lebt dort unter der Armutsgrenze, Frauen sind besonders betroffen. In Spanien sind mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen prekär beschäftigt. „Das Prekariat lebt immer hart am Rand der Verschuldung. Ein Fehler, eine Krankheit zum falschen Zeitpunkt, ein Unfall oder einem Familienmitglied passiert irgendwas, das kann das Ende bedeuten“, so der britische Wirtschaftswissenschaftler Guy Standing. Welche Explosivität steckt in der neuen Klasse des Prekariats? Wie steht es um Europas sozialen Frieden? Welche Chancen und Herausforderungen gehen mit der Idee eines Grundeinkommens einher? Wie könnte man der großen Unsicherheit und der Polarisierung des politischen Systems entgegenwirken? Karin de Miguel Wessendorf und Valentin Thurn spüren diesen Fragen in der Dokumentation „Abschied von der Mittelschicht – Die prekäre Gesellschaft“ nach und begleiten junge und alte Menschen aus verschiedenen Ländern Europas bei ihrem Alltag im Prekariat.
Die Situation des Mittelstandes zeigt sich übrigens auch seit Jahren in einem ganz anderen Teil unserer Gesellschaft: Es gibt immer weniger Menschen die sich ehrenamtlich engagieren und damit zeigen, dass sie sich mit der Gesellschaft verbunden fühlen. Anders ausgedrückt: Gerade der Mittelstand verliert die Bindung an die Gesellschaft. Eine überaus bedenkliche Entwicklung.
Die Dokumentation ist in der Arte-Mediathek noch bis zum 3. April zu sehen.
Quelle: Karin de Miguel Wessendorf Valentin Thurn Bild: Arte arte.tv
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