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Ich gucke Serien und schreibe darüber und zwar zum Beispiel immer samstags in meiner Kolumne "Meine Woche in Serie" bei DWDL.de. Und ich podcaste auch über Serien - in meinen Podcasts "Seriendialoge" und "Seriensprechstunde". Meine zweite Leidenschaft: Innovationsmanagement in Redaktionen. Wer mehr dazu wissen will oder neugierig ist, was ich vor meiner Selbstständigkeit seit Mai 2015 gemacht habe, wird auf meiner Homepage fündig.
Die Handlung ist banal: Autos von Lehrer*innen einer amerikanischen Schule werden mit Penis-Zeichnungen besprüht, ein Schüler gerät in Verdacht und wird suspendiert, Schüler der Video-AG starten Ermittlungen auf eigene Faust. Und doch ist die Netflix-Produktion „American Vandal“ eine überraschend gute Serie. Denn diese Handlung ist die Folie für eine exzellente Parodie auf die vielen amerikanischen True-Crime-Produktionen à la „Making a Murderer“ oder „Serial“ und die gängigen High-School-Geschichten in Fernsehen und Kino. Anfangs war ich skeptisch, ob das Vorhaben nach einer hervorragenden und lustigen ersten Folge eine ganze Staffel lang trägt oder ob es abkippt in billigen und pubertären Penis-Witz-Humor. Doch das hohe Niveau wird gehalten - die Macher*innen rund um die Erfinder Dan Perrault und Tony Yacenda haben es geschafft, die Formate bis ins Detail zu dekonstruieren und für ihre Zwecke zu einer Serie zusammenzubauen, die sowohl herrlich meta als auch tatsächlich spannend ist.
Aus der kleinen, verrückten Idee wurde eine sehr gute Serie, die 2017 so erfolgreich war, dass Netflix eine zweite Staffel produzieren ließ. In Staffel 2, Mitte September veröffentlicht, geht es um einen anderen Vorfall an derselben High School und wieder sind es die beiden Jungs von der Video-AG, die der Sache auf den Grund gehen wollen. Ich selbst habe die zweite Staffel bisher nicht gesehen, den Rezensionen der US-Kolleg*innen zufolge hat sie aber einige Mängel. Die erste Staffel dagegen kann ich jedem Serienfan nur ans Herz legen - sie macht Freude.
„American Vandal“ ist bei Netflix verfügbar, jede der beiden Staffeln besteht aus acht Folgen.
Wer mehr über die Serie erfahren will - ich kann die Rezension in der „Süddeutschen Zeitung“ (September 2017) von Johanna Dürrholz empfehlen.
Quelle: Netflix Bild: Netflix EN youtube.com
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