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Ich gucke Serien und schreibe darüber und zwar zum Beispiel immer samstags in meiner Kolumne "Meine Woche in Serie" bei DWDL.de. Und ich podcaste auch über Serien - in meinen Podcasts "Seriendialoge" und "Seriensprechstunde". Meine zweite Leidenschaft: Innovationsmanagement in Redaktionen. Wer mehr dazu wissen will oder neugierig ist, was ich vor meiner Selbstständigkeit seit Mai 2015 gemacht habe, wird auf meiner Homepage fündig.
Gute Historien-Dramen gibt es zuhauf. Doch eine gute Historien-Comedy ist trotz der riesigen Zahl an hochwertigen Serien, die seit einigen Jahren produziert werden, schwer zu finden. Aus Norwegen kommt nun eine, die wirklich exzellent ist: „Norsemen“ („Vikingane“ im Original). Sie spielt in dem kleinen Wikingerdorf Norheim im Jahr 790, und es geht tatsächlich um den Alltag der Wikinger, die dort leben. Die Kostüme sind überzeugend bis ins Detail, ebenso die Kulissen und der hohe Produktionsaufwand, denn sehr viele Szenen spielen unter freiem Himmel, einige sogar auf dem Meer.
Der Clou der Serie sind allerdings die Dialoge: Das, was die brutalen, dreckigen Wikinger da von sich geben, ist anspruchsvoll und intellektuell. Hier werden Diskurse über gesellschaftliche Fragen geführt, wie man sie aus dem Fernsehen nur kennt, wenn Richard David Precht einlädt. Dieser Bruch zwischen dem, was man sieht und dem, was man hört, ist grandios und wirkt überraschenderweise nicht künstlich. Er setzt einen Humor frei, der den Vergleich mit Monty Pythons „Ritter der Kokosnuss“ nicht zu scheuen braucht.
Eine weitere Sache, die diesen Bruch verstärkt und die diese Comedy so gut macht: Die Entscheidung, die Serie zweisprachig zu produzieren. Alle Szenen wurden auf Englisch und auf Norwegisch gedreht. Was bedeutet, dass die Figuren für die internationale Version, die man hier in Deutschland auf Netflix sehen kann, Englisch mit einem starken norwegischen Akzent sprechen, der sie ungehobelt und fast feindselig erscheinen lässt. Die Folge: Die Serie wirkt authentischer als es eine akzentfrei synchronisierte Version kann.
Die erste Staffel von „Norsemen“ gibt’s bei Netflix.
Wer vor dem Einschalten mehr über die Serie erfahren möchte: Hier ist ein lesenswerter Text vom „Guardian“. Wer lieber eine deutsche Rezension lesen will: Es gibt nur wenig auf Deutsch über die Serie, daher verlinke ich jetzt ausnahmsweise einen Text von mir, den ich für das Medienmagazin DWDL.de geschrieben habe.
Quelle: Viafilm/NRK/Netflix Bild: Viafilm/NRK/Netflix netflix.com
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Anspruchsvoll und intellektuell? Beim besten Willen nicht!
Ekliger Pennäler-Humor.
Viel Anspruch und Intellektualität sehe ich da auch nicht. Ich mag das Setting und die Schauspieler (schon in Lillyhammer war das ein charmantes Ensemble), aber da ist auch viel Fäkal- und Brachialhumor. Und es ist viel zu stumpf brutal, als dass man es mit den großen Pythons vergleichen könnte.
...also dann schau ich noch mal rein. Beim ersten Versuch war es mir einfach zu albern...