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Pop und Kultur

Grönemeyer grölt gegen Rechts — und los geht das Gebrüll

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

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Tino HanekampDienstag, 17.09.2019

Herbert Grönemeyer schimpft auf einem Konzert in Wien zwischen zwei Songs eine Minute lang gegen hart Rechtsaußen — mit seiner grönemeyerisch grölenden Stimme, die am Ende immer lauter wird, weil das Publikum so laut jubelt und der Herbert sich so aufregt. Es klingt wie Grönemeyer singt: viel zu doll und ein bisschen unangenehm. Inhaltlich ist es einfach nur eine antifaschistische Kampfansage, die aufgrund der Kulisse und des Tonfalls jedoch durchaus ekelig martialisch wirkt. Riesenaufregung, Goebbels-Vergleiche und AfDler und andere Rechtsgedrehte, die so tun, als würden sie sich um die Demokratie sorgen. Könnte man einfach mit einem Achselzucken abtun, wäre diese Aufregung nicht so symptomatisch für die Hysterisierung eines politischen Diskurses, der längst keiner mehr ist. Margarete Stokowski fasst das Gebrüll um den grölenden Grönie in ihrer Kolumne vortrefflich zusammen und stellt die wirklich wichtige Frage: „Bis wie viel Dezibel ist Antifaschismus erlaubt?"

Grönemeyer grölt gegen Rechts — und los geht das Gebrüll

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