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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Zwei Fragen scheinen mir in diesem Zusammenhang wichtig: Wann sind diese Männer sozusagen nach rechts gekippt? Und welchen biographischen Hintergrund hatten sie? Der entscheidende Zeitpunkt für ihre Rechtswende war bei den meisten das Jahr 1998. Als SPD und Grüne mit Gerhard Schröder und Joschka Fischer an der Spitze die Bundestagswahl gewonnen hatten, hieß es in vielen Medien: Jetzt sind die 68er an der Macht. Diese Sichtweise war im Ausland noch viel zugespitzter, besonders in Frankreich. Bereits 1998 haben sich die meisten von denen, die Sie aufgezählt haben, öffentlich zum Rechtskonservatismus oder Rechtsextremismus bekannt.Was die Interviewer zugespitzt zusammenfassen:
Die Linken von 68 kommen nach 30 Jahren an die Macht, worauf ihre einstigen Wortführer in die Gegenrichtung abdrehen…Der bekannteste und wohl auch krasseste Fall ist sicher Horst Mahler, der sich von der RAF bis in die NPD "entwickelte". Man kann schon sagen, ein Kreis schließt sich da. Symptomatisch ist, was diese Pole gemeinsam haben: "die Verachtung der liberalen Demokratie, des Pluralismus und des politischen Kompromisses".
Ich vermute, dass Neid dabei eine Rolle gespielt hat. Neid darauf, dass so jemand wie Schröder plötzlich Bundeskanzler hat werden können. Schröder war wie er Rechtsanwalt. Als Mahler aus dem Gefängnis kam, wo er zehn Jahre als Terrorist gesessen hatte, erstritt ihm Schröder vor Gericht seine Wiederzulassung als Anwalt. Die beiden waren in dieser Zeit eng miteinander befreundet. Mit seinem Artikel in der „Süddeutschen“ hat Mahler eine Art Angebot unterbreitet, strategischer Vordenker für die neue Regierung zu werden. Mahler warnte Schröder davor, den europäischen Weg Helmut Kohls fortzusetzen und appellierte nun an seinen Kumpel, sich auf die deutsche Nation zu besinnen.Aber der Wunsch nach politischer Macht und Bedeutung ist m.E. spürbar. Auch interessant der Hinweis auf Rudi Dutschke, den Kraushaar u.a. als überzeugten Anhänger der deutschen Nation sieht. Was sich als Gesinnung bei Mahler dann so anhört:
Er (Mahler T.W.) versucht seine Konversion zum Nationalsozialisten im Nachhinein als folgerichtig darzustellen. Im Berliner SDS, dem er angehörte, habe man nationalistisch gedacht, behauptete er. Seine damaligen Genossen bestreiten dies heftig. Der Frankfurter SDS dagegen sei völlig „verjudet“ gewesen. Damit meinte er den Einfluss der Kritischen Theoretiker Horkheimer und Adorno. Er wolle, so sagte er, sein Denken nun „entjuden“.Unklar ist für mich, wie weit der Hinweis trägt, ein guter Teil der hier betrachteten 68er hätten Wurzeln in der DDR, wo die Frage nach der Nation stark im Vordergrund stand. Das Dogma war,
dass die DDR das bessere Deutschland sei, die „gute“ Nation. Das SED- Zentralorgan hieß nicht zufällig „Neues Deutschland“, die Armee „Nationale Volksarmee“ und die Blockparteien traten als „Nationale Front“ zur Wahl an.In der heutigen Gesellschaft der Singularitäten (um mit Reckwitz zu sprechen) wächst sicher die Sehnsucht nach Wärme und Gemeinsamkeit. Ob man das von einer Nation erwarten kann, ist mit Recht zu bezweifeln. Sicher gilt:
Sehnsucht stellt in erster Linie ein subjektives Gefühl von Individuen dar. Der Globalisierungsprozess, der sich unter neoliberalen Vorzeichen durchgesetzt hat, steht quer zu allem, was eine Re-Nationalisierung bewirken kann. Wer glaubt, zur Nation zurückkehren zu können, schadet langfristig dem eigenen Wohlstand. Im Übrigen ist die Nation zu groß, um die Wärme abzugeben, die von manchen herbeigesehnt wird.Menschen sind aus krummen Holz, die Geschichte ist offen, das Interview gelassen reflektiert. Unbedingt lesenswert .....
Quelle: Ellen Daniel und Michael Miersch www.salonkolumnisten.com
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Ich denke der Ansatz, dass Linke und Rechte (zumindest in ihren extremeren Positionen) zumindest ihre Ablehnung des liberalen Staates der repräsentativen Demokratie teilen, dürfte es am ehesten erklären. und dass Menschen sich eben verändern.