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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Die beliebteste Erklärung für den Vormarsch der AfD ist letztendlich die ökonomische Lage, die viele „Abgehängte“ und Unzufriedene produziert. Dabei waren noch nie so viele Bürger in Lohn und Brot wie heute, die Arbeitslosenrate ist die niedrigste seit Jahrzehnten, langsam steigen die Löhne wieder, die Ungleichheit der Einkommen stagniert. Es braucht also anderer Erklärungen für das Phänomen des politischen Radikalismus breiter Schichten der Bevölkerung. Schließlich wählten 21% der Arbeiter, 12% der Angestellten und auch 10% der Beamten die AfD. Und so kommen selbst die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung und das Institut der deutschen Wirtschaft zu vergleichbaren Ergebnissen, die wirtschaftlichen Ursachen wurden bisher überbewertet:
„Allein durch wirtschaftliche Schwäche lässt sich der regionale Erfolg der AfD nicht erklären“, heißt es in einer IW-Studie: Ihre westdeutschen Hochburgen habe die Partei in Bayern und Baden-Württemberg, zwei reichen Ländern, während sie im ärmeren Nordwesten von Nordrhein-Westfalen bis Schleswig-Holstein bei der Bundestagswahl über einstimmige Ergebnisse nicht hinauskam. ..
Die Strategie der Altparteien, diese Radikalisierung durch mehr Sozialstaat zu bekämpfen dürfte daher nur bedingt funktionieren. Wenn sich die politische Orientierung vom klassischen Rechts-Links-Schema "(Markt gegen Staat) auf eine kulturelle Konfliktlinie verschoben“ hat, etwa Individualismus gegen Gemeinschaft, werden eher „kulturhistorische, soziokulturelle oder sozialpsychologische Faktoren“ ausschlaggebend. Die Gesellschaft spaltet sich einerseits in "Kommunitaristen“, die die Globalisierung als kulturelle und ökonomische Bedrohung sehen. Auf der anderen Seite „Kosmopoliten“, denen die Welt eher zu klein scheint. Die Nicht-Anerkennung der Sorgen und Weltsichten der "Kommunitaristen“ führt zur Radikalisierung. Fakten spielen nur untergeordnet eine Rolle - hier wie in vielen Teilen Europas.
Quelle: Ralph Bollmann und Corinna Budras faz.net
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Das transnationale Wirtschaftssystem, das finanzmarktdominiert ist, bleibt schon entscheidend.
Dass es kein Ziel mehr gibt, tut sein übrigens.
Es gibt eine blutige Spur durch die Geschichte der zweiten staatlichen Einheit Deutschlands, die mit dem deindustriellen Osten begann.
Bereits 1993 schrieb Heiner Müller über die nichtintegrierten Mehrheit der Ostdeutschen:
"Aus dem dumpfen Schweigen der befreiten Besiegten wächst die blinde Gewalt."
Hatte ich vergessen zu schreiben: Interessanter Text mit aufschlussreichen Schlussfolgerungen.
Natürlich ist ein monokausaler Verweis auf die ökonomische Lage nicht ausreichend. Aber man sollte sich die Hochburgen der AfD genauer anschauen und nicht allgemein auf die Bundesländer verweisen. In NRW ist die AfD bspw in Gelsenkirchen deutlich stärker als im reichen Münster. Ein nicht unerheblicher Teil der AfD-Wählerschaft wohnt also durchaus in vergleichsweise abgehängten Regionen - Betonung auf dem Wort: vergleichsweise, sprich: gefühlte Benachteiligung, die - und jetzt eine steile These - auch von der politischen Linken noch befeuert wird: Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass die Debatten über Gerechtigkeit auch auf der politischen Rechten wahrgenommen werden. Es gibt da draußen sicher mehr kommunizierende Röhren, als man sich das gemeinhin vorstellt. Hier eine Aufschlüsselung nach Regionen: https://www.welt.de/po...