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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Für den Philosophen und Wirtschaftsethiker Karl Homann ist es Ziel der Ethik, dem Menschen ein möglichst gutes Leben zu ermöglichen, wozu auch eine möglichst große Wohlfahrt gehört. So steht es jedenfalls im Wikipedia-Beitrag zu seinen Ansichten. Der Artikel in der NZZ polemisiert mit Homann gegen die zunehmende Gleichsetzung von Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung mit immer mehr Umverteilung. Er beginnt mit einer Metapher - der Legende vom heiligen Martin:
Der Soldat Martin, der im vierten Jahrhundert gelebt hat, soll, hoch zu Ross, einem nackten Bettler am Stadttor von Amiens die Hälfte seines Mantels überlassen haben, den er mit dem Schwert teilte. Der Wirtschaftsethiker Karl Homann wirft mit einem Augenzwinkern ein, dass dann vermutlich beide gefroren hätten, weil der Mangel nur gleich verteilt worden sei. Die kapitalistische Lösung wäre eine andere gewesen, ... : Martin hätte eine Mantelfabrik gebaut, in der der Bettler eine Anstellung gefunden hätte. Mit Caritas alleine, so Homanns Analogie, lassen sich gesellschaftliche Probleme nicht lösen – hier helfen nur Märkte und Wettbewerb.
Aber natürlich in einem regelbasierten institutionellen Rahmen:
Der methodische Ökonomismus beruht auf dem Quasi-Axiom, dass Menschen moralische Normen und Idealen dann und nur dann systematisch und auf Dauer Folge leisten, wenn sie davon – zwar nicht in jedem Einzelfall, aber über die Sequenz von Einzelfällen nach Regeln – individuelle Vorteile erwarten (können). (Siehe Wikipedia-Link)
Also nicht Postulieren und Moralisieren, sondern moralisches Verhalten anreizen. Homann widerspricht damit u.a. Milton Friedman, der in den 1960ern postulierte, die soziale Verantwortung der Firmen bestehe einzig darin Gewinne zu steigern - sich dabei allerdings an die geltenden Gesetze zu halten. Ersteres wird seitdem allzu oft wiederholt. Für Homann geht es darum, die Gesellschaft mit preiswerten, guten und innovativen Produkten oder Dienstleistungen zu beliefern. Dabei allerdings auch notwendige Gewinne realisieren zu können. Unternehmerische Freiheit hat daher für ihn nur eine instrumentelle Legitimation, sozusagen als Auftragnehmer der Konsumenten. Allerdings bewegen sich Unternehmer immer in komplexen Dilemmastrukturen. Und hier setzt dann die Wirtschaftsethik an. Schließlich lässt sich menschliches Verhalten nicht allein durch Regeln und Gesetze determinieren.
Homann und sein Kollege Josef Wieland entwickelten zunächst für die Bayerische Baubranche ein Ethik-Management. Dabei
verloren die Firmen zwar gewisse Aufträge – weil Schmieren tabu war –, ergatterten aber andere, weil sie sich als integre Geschäftspartner präsentieren konnten. Firmen wie der Flughafenbetreiber Fraport oder die Deutsche Bahn verlangen mittlerweile, dass Bewerber ein Ethik-Management haben, um überhaupt zu Ausschreibungen zugelassen zu werden. Die Unternehmensethik operiert somit immer unter einer wichtigen Prämisse: Moralisches Verhalten muss sich für die Firma auszahlen.Wobei für Homann dieses "Auszahlen", dieser Vorteil, nicht nur den monetären Nutzen der klassischen ökonomischen Theorien umfasst
sondern auch das Erreichen anderer, wertorientierter Ziele im Bereich der Ästhetik oder auch der Ethik beinhalten kann. Es ist das Vorteilsstreben, das die Funktionsfähigkeit des Marktes gewährleistet. Normen werden vom Einzelnen nur dann befolgt, wenn er daraus einen Vorteil zieht. Vorteile in diesem Sinn kann auch die Vermeidung von Sanktionen sein.
Was dann allerdings zu der Frage berechtigt, ob es eine extra Unternehmensethik braucht und ob nicht eigentlich die Strafbewährung, das Sanktionieren von unerwünschten Verhaltensweisen, doch ausreicht.
Quelle: Christoph Eisenring www.nzz.ch
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Die Behauptung: "wenn Unternehmer wie Mark Zuckerberg oder Bill Gates eine Million mehr verdienen, nehmen sie anderen nichts weg." würde nur dann stimmen, wenn die Geldmenge unendlich wäre. Darüber, ob es gerechtfertigt ist, dass Bill Gates sagenhaft reich ist, kann man unendlich lange diskutieren. Tatsächlich konnte er zum Milliardär werden, weil er ein Quasi-Monopol für Betriebssysteme geschaffen hatte und von einem fragwürdigen Steuerrecht profitierte. Ersteres hat mit freier Marktwirtschaft wenig zu tun; Letzteres könnte man ändern, ohne dass die Unternehmer "moralischer" werden müssten.