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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Wenn Thomas Piketty eine Studie veröffentlicht, dann wird es interessant, ob man seiner Meinung folgen wird oder nicht.
In seiner jüngsten Analyse hat er das Wahlverhalten zwischen 1948 bis 2017 in den USA, Großbritannien und Frankreich analysiert und mit den Wählerdaten über Einkommen, Vermögen und Bildungsstand korreliert. In diesen Ländern ergab sich ein vergleichbares Muster:
The cultural elite and the moneyed elite (“Brahmins” and “merchants”, as Piketty calls them) are both growing. Both have captured their chosen political parties. On left and right, politics is now an elite sport.
Der große Trend ist, die „Brahmins“, also die Bildungselite nach links wechselte. Sie ist eher jung, städtisch und sie wächst (in den USA haben z. B. 13 % ein Masters oder PhD). Auch die Gruppe der Vermögenden wächst. Mit Marx gesprochen, könnte man das als entstehende Klassen charakterisieren. Piketty zeigt nun,
... that high-income earners are split between right and left. But people with wealth (some of whom simply own their own homes outright) are much more predictably rightwing. “Wealth is a stronger determinant of voting attitude than income,” writes Piketty.
Auch wenn viele Wohlhabende nicht immer einer der „Klassen“ eindeutig zugeordnet werden können, sie wählen meist eines der Lager und entwickeln dann eine „ursprüngliche“ Feindschaft. Wobei die meisten Politiker Schüler der „Brahmins“ sind. Trump hat offensichtlich dieses Schema durchbrochen.
Für diese beiden Eliten ist der Rest des Volkes dann das „Wahlfutter“ - sie werden umworben und manipuliert, bekommen aber letztendlich nicht, was sie wirklich wollen oder brauchen.
Analyseergebnisse und die Schlussfolgerungen Pikettys decken sich m. E. gut mit dem, was man in der Politik beobachten kann. Intellektuelle mit gutem Einkommen sind Meinungsführer im linken Spektrum, die „wirtschaftsnahen“ Kreise dominieren das konservative Spektrum. Wirklich „volksnah“ sind wohl beide nicht?
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