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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Die Zeit zwischen dem 15. und dem 18. Jahrhundert wird gerne die der Eroberungen und Entdeckungen genannt. Gemeint ist damit, dass die europäischen Staaten damals auf der ganzen Welt unterwegs waren und sich die Erde untertan machten. Ihre militärische Technologie und Taktik sei dem Rest der Welt überlegen gewesen. Es kam zur ersten großen Globalisierung der modernen Welt durch die Ausdehnung Europas auf den gesamten Erdball. So haben wir es in der Schule gelernt und so steckt es in unseren Köpfen.Bis weit ins 19. Jahrhundert waren die europäischen Mächte eher "mickrige Zwergstaaten" verglichen etwa mit dem nordindisch-muslimische Mogulreich oder China. Ersteres
umfasste Ende des 17. Jahrhunderts, als Europa sich gerade vom Dreißigjährigen Krieg zu erholen begann, ein Territorium von 3,2 Millionen Quadratkilometern, herrschte über 100 bis 150 Millionen Menschen, also etwa 29 Prozent der damaligen Weltbevölkerung.China hatte im Jahr 1820 etwa 381 Millionen Einwohnern (36 Prozent der gesamten Weltbevölkerung von damals 1,04 Milliarden) und es erwirtschaftete etwa 33 Prozent der Weltwirtschaftsleistung – ungefähr so viel wie damals ganz Europa. Von westlicher Überlegenheit keine Spur. Eher ist damals die „Türkengefahr“ das europäische Schlagwort die Jahrhunderte von 1500 bis 1800.
Imperialismus gab es. Selbstverständlich. Aber er setzte sehr viel später ein als die Legende von der westlichen Überlegenheit uns Glauben machen möchte. 1876 kontrollierten europäische Staaten gerade mal zehn Prozent des afrikanischen Territoriums.
Die europäische Expansion begann auf den Meeren. Portugiesischen Seefahrer galten in Afrika als „die Herren des Wassers“. Ihre schwarzen Handelspartner aber sahen sich als „die Herren des Landes“.
Die europäischen privaten Handelsgesellschaften, die die wahren Motoren der Expansion waren, hatten kein Interesse an der Eroberung riesiger Territorien. Sie waren scharf auf Niederlassungen, die ihnen einen kontinuierlichen und weitgehend konfliktfreien Warenverkehr mit den entsprechenden Ländern gestatteten. Es ging meist um ein paar Häuserblocks in wichtigen Hafenstädten. Um deren Größe wurde gestritten, um die Sonderrechte für die westlichen Bewohner und darüber, wie Einheimische mit ihnen verkehren durften. Über alles wurde verhandelt. Vor allem natürlich um die Waren, die eingeführt und ausgeführt werden durften.
Sicher hing der Siegeszug Europas dann im 19 Jahrhundert stark mit der Industrialisierung und der Entwicklung von Dampfschifffahrt und Eisenbahn, mit Repetier- und Maschinengewehren zusammen. Aber - so jedenfalls Jason Sharman (Professor für Internationale Beziehungen im englischen Cambridge) in seinem jüngsten Buch „Empires of the Weak: The Real Story of European Expansion and the Creation of the New World Order“ (Princeton University Press):
Es war nicht die westliche Überlegenheit, die für ein knappes Jahrhundert die europäischen Mächte – vor allem Großbritannien – zu den entscheidenden Faktoren der Weltwirtschaft und der Weltpolitik gemacht hatte, sondern es war der Zerfall der asiatischen Großmächte der frühen Neuzeit – Osmanen, Mogul, Mandschu -, der Europa nach oben katapultierte. Bis 1918, nachdem die Europäer sich zu Tode bekriegt hatten, das „amerikanische Jahrhundert“ eingeläutet wurde.
Die asiatischen Großreiche stürzten zusammen, nicht unter den Schlägen des überlegenen Europas. Sie implodierten vor allem aus inneren Widersprüchen.
Quelle: Arno Widmann www.fr.de
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