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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Die Erfahrungen aus China zeigen, dass harte Entscheidungen das Virus überwinden und Leben retten können. Die Erfahrungen anderer Länder zeigen, dass Weichheit und Liberalität Verbündete des Virus sind.Keine ungewöhnliche Sicht in den osteuropäischen Staaten, auch bei den dortigen EU-Mitgliedern. Und so ist es nicht überraschend, dass etwa Viktor Orbán in Ungarn versucht ein Notstandsrecht zu etablieren, das es ihm ermöglich bis zum Jahresende per Dekret zu regieren. Die Abgeordneten würden derweil in eine "parlamentarische Zwangspause" geschickt. Orbán, das ist bekannt, bekennt sich offen zu einer, wie er es nennt, "illiberalen Demokratie" in Ungarn. Dies ist eigentlich ein Euphemismus für eine autokratische Regierung. Aber in Zeiten von Corona sollte man die Augen offenhalten:
Dabei kann der ungarische Premier öffentlichkeitswirksam auf ähnliche, aber eben nicht identische Notstandsregeln in vielen anderen EU-Staaten und den USA verweisen. Oder auf vergleichbare Forderungen. In Deutschland etwa brachte zuletzt der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius Strafen gegen Falschnachrichten ins Gespräch.Wer hierzulande vor einer Corona-Hysterie warnt wird schnell in die Ecke eines Verharmlosers und Fakeverbreiters gestellt. Prominente Gegnerschaft zur aktuellen Regierungspolitik findet man in Deutschland kaum. Die Oppositionsparteien - inklusive der AfD - scheinen verschwunden.
Rechtspopulismus und Nationalismus sind so etwas wie die Agonie, die Todeskrämpfe, die das ultimative Ende des nationalen Zeitalters kennzeichnen, das im 19. Jahrhundert begann. Das tut weh. Aber die nationalistische Welle wird vorübergehen.Ja, die Welle der Nationalismen könnte vorbei gehen. Aber das Ende des nationalen Zeitalters? Wenn etwas in der Krise halbwegs funktioniert, dann die Nationalstaaten. Von der Europäischen Union war bisher wenig zu sehen. Und das ist logisch. Die Bedingungen in den Staaten sind sehr unterschiedlich, eine Krise braucht kurze Wege und schnelle Entscheidungen. Was wir eher brauchen wäre ein Zeitalter der Subsidiarität, wo jeder das entscheidet und verantwortet, worüber er Kenntnisse hat und was er als Aufgabe überschaut.
Quelle: Ulrich Krökel Bild: Pawel Supernak/dpa zeit.de
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