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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
In Deutschland wächst seit Jahren der Unmut über die Parteien und die Politik. Das gilt auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dessen Mitarbeiter sich mehrheitlich nach Kräften bemühen, ihr Bild von der inhaltlich und moralisch richtigen Politik zu verbreiten. Betreutes Denken wird als objektiver Journalismus verkauft - eine ernsthafte Reform ist nicht in Sicht.
Wenn aber das journalistische Selbstverständnis «fürsorgerisch» ist, sieht man im Medienkonsumenten, wie sich jetzt zeigt, keinen mündigen Bürger mehr, der sich anhand von Berichten eine eigene Meinung bilden möchte, sondern einen Hilfsbedürftigen, den man zur «richtigen» Haltung im Leben hinführen muss. Dann springt die hilfsbereite Kollegin vom WDR auch einmal schnell als Supermarktkundin ein und lobt vor der Kamera die versuchsweisen massiven Klima-Preisaufschläge ….
Der Demokratie tun sie damit keinen Gefallen, den öffentlich-rechtlichen Medien letztlich aber auch nicht.
Angesichts der "Supermarkt-Inszenierung" und der Beschimpfung der CDU als "Nazis mit Substanz" durch den ZDF-Satiriker Jan Böhmermann hat der frühere Redaktionsleiter des ZDF-Heute-Journals und langjährige SWR-Intendanten Peter Voss das in der FAZ drastisch kritisiert:
„In schon fast regelmäßigen Abständen läuft jeweils eine neue linksgrunzende Sau durchs öffentlich-rechtliche Dorf, von der man nicht weiß, ob sie nicht heimlich von der AfD als Wahlhelfer ernährt und gemästet wird. Da distanzieren sich dann die Sender, formal korrekt, aber etwas lahm damit, dass es sich hier um private Äußerungen handle, oder dass da nur leider eine Panne passiert sei, die „nicht unser Standard“ ist. Echt beruhigend."
Lernprozesse sind bei den Aktiven dort offensichtlich nicht verbreitet. Der NZZ-Artikel analysiert das ebenfalls und hält fest:
Es gibt diese Diskussion über tendenziösen Journalismus auch in der Schweiz und in Österreich. In der Schweiz passiert nun etwas, weil man als Fernsehzuschauer die Möglichkeit hat, dem Service public seine Unzufriedenheit mit einer Halbierungsinitiative vor die Füsse zu werfen.
Auch in Deutschland gibt es schon lange Debatten über die einseitige politische Ausrichtung der öffentlich-rechtlichen Sender. Bisher hat das deutsche Verfassungsgericht den Sektor immer geschützt. Zumindest gegen eine grundsätzliche Kritik, die auf eine Abschaffung zielt, auch zurecht. Aber allmählich müssten die Parlamente angesichts der Vertrauenskrise aktiv werden. Schon um dem Verdacht des "Regierungsfunks" entgegenzutreten.
Quelle: Claudia Schwartz www.nzz.ch
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Stegemann in der „WELT„:
"WELT: Bernd Stegemann, in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ haben Sie kürzlich argumentiert, dass bei Beiträgen aus ARD und ZDF der Eindruck der Manipulation entsteht – und zwar allein durch bestimmte Techniken der Bildgestaltung. Skizzieren Sie bitte noch einmal, worum es Ihnen geht.
Bernd Stegemann: Ich habe nüchtern beschrieben, dass ein Filmbeitrag mit Schnitten arbeitet. Das eine Bild gibt dem nächsten eine Grundierung – und umgekehrt. So entsteht Bedeutung in der Abfolge der Bilder. Ein Beispiel: Das erste Bild zeigt ein Kind mit großen Augen, das zweite Bild ein Eis. Oder das erste Bild zeigt eine übergewichtige Person, die keuchend auf der Treppe steht, und das zweite Bild ein Eis. Wir haben beide Male das gleiche Eis gesehen, aber in unterschiedlicher Bedeutung: einmal als süße Verführung und einmal als schädliche Zuckerbombe. Das eine könnte eine Werbung der Eisindustrie sein, das andere eine Kampagne für zuckerfreie Ernährung. Die Botschaft ergibt sich allein aus der Bildfolge, ohne jede weitere Erläuterung.
Die Montagetechnik kennt man seit den Frühzeiten des Films, Sergej Eisenstein hat damit große Erfolge gefeiert. Man kann sich dieser Art der Lenkung der eigenen Bewertung kaum entziehen. Es ist eine Technik, die man für verschiedene Inhalte nutzen kann – wie wir beim Beispiel mit dem Eis bereits gesehen haben. Und ich habe an einem Beitrag für das „heute-journal“ über die europäische Migrationspolitik zu zeigen versucht, wie solche Techniken dort zum Einsatz kommen und wie sie bestimmte Inhalte erzeugen. Der Beitrag eröffnet mit einer einfühlsamen Bebilderung des Leids von Flüchtlingen, die anschließend jeden Versuch einer politischen Steuerung von Migration als böse erscheinen lässt. Das kann man so machen. Ich wollte nur zeigen, dass es passiert.
Kritikwürdig finde ich allerdings, dass Beiträge wie dieser so tun, als wären sie eine neutrale Berichterstattung und keine Meinung. Doch in ihrer Machart sind sie nicht neutral. Der Kommentar wird in die Montage der Bilder hineingeflochten. Das wollte ich beschreiben, weil das für mich an der Grenze zum Unlauteren ist. Denn dadurch werden die Zuschauer emotional beeinflusst – mit einer Technik, zu der man kaum eine kritische Distanz einnehmen kann – und sie werden nicht erst informiert, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können. In der Montagetechnik des „heute-journal“-Beitrags wird die Meinung gleich mitgeliefert, so entsteht der Eindruck der Manipulation.
WELT: Einige Ihrer Argumente erinnern an die Debatten aus der Frühzeit des Films, als Bertolt Brecht, Walter Benjamin oder Siegfried Kracauer über Montage und Collage zwischen Manipulation und Aufklärung diskutiert haben. ……
Stegemann: Die Frage ist, wie offen oder versteckt man mit den Manipulationsmöglichkeiten eines Mediums umgeht. Am einen Ende der Skala steht der Hollywood-Film und am anderen Ende das Theater von Bertolt Brecht. Ich wollte zeigen, dass eine Nachrichtensendung mit Mitteln arbeitet, wie man sie aus dem Spielfilm kennt, dessen Sinn gerade darin besteht, zu Gefühlen zu verführen. Das dürfte meines Erachtens bei einer Nachrichtensendung aber nicht das vorrangige Anliegen sein. Man sollte zunächst eine Nachricht mitteilen, auf deren Grundlage die Meinungsbildung stattfindet."
https://www.welt.de/ku...
einseitige politische Ausrichtung der öffentlich-rechtlichen Sender = uiui. ich glaube da gucken wir wirklich "anders" und anderes. aber mir fällt sowieso auf, dass von verschiedenen Seiten durchaus sehr widersprüchlich der ÖRR ver/beurteilt wird: einerseits als linksgrün versifft, dann zu stark durch mitte und rechts dominiert, dann auch wieder als Staatsmedien gesehen, zumindest solange die Regierung linksgrün... :-).
ich sage mal "privat" - also als anderer User, nicht als piqd Geschäftsführer: der piq ist mir viel zu parteiisch. Du musst mein Denken auch nicht betreuen :) Und ich bin auch schwer ÖRR frustriert und glaube, dass das ziemlich radikal reformiert gehört alles.
"Betreutes Denken wird als objektiver Journalismus verkauft" - ja das kommt vor beim ÖRR. Und es ist besonders schlecht, weil eben Abgabe und so. Bei anderen Medien (Springer z.B.) hingegen ist es fast ausschließlich so - eine absolut homogene Agenda wird verfolgt. Wichtige und wichtigste, staatskritische, investigative und hoch relevante Inhalte und Angebote kommen weiter aus dem ÖRR. Die pauschale Diffamierung hier ist also unangemessen. Und die konservative Beleidigtheit ob der Unverschämtheit, dass man dafür bezahlen muss, dass man auch mal mit einem anderen Weltbild konfrontiert wird, ist auch ein wenig langweilig. "Monitor" ist nicht der ÖRR, Voss war der selbe Mensch wie jetzt, als er noch für den ÖRR arbeitete und der allergrößte Teil politischer Macht wird seit Jahrzehnten von Akteuren rechts der Mitte ausgeübt in diesem Land. Also was soll die Paranoia und das Opfergetue? Aber war zur Zeiten der Schröder Regierung schon genauso.
Ebenso ist die Formulierung "Beschimpfung der CDU als "Nazis mit Substanz" durch den ZDF-Satiriker Jan Böhmermann" absichtlich reduziert. Du weißt ganz gut, dass er nicht die CDU als Nazis beschimpft hat, sondern satirisch ziemlich gekonnt, Friedrich Merz dafür kritisiert /hochgenommen hat, dass er gesagt hat "die CDU müsse eine AfD mit Substanz" sein. Was entweder ziemlich "kurz gesprungen" war oder aber wirklich darauf hinweist, dass dem Mann die innere Grenze zum Rechtsradikalen fehlt. Denn eine AfD mit Substanz (was immer das meint genau), wäre immer noch eine Partei voller Rechtsradikaler und Neonazis.