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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Der MDR bringt eine Doku, in der Aussteiger der AfD über die Motive ihres Ein- und Austritts aus dieser Partei und über das Erleben dieser Zeit reden. Die FAZ schreibt dazu in ihrer Rezension:
Ihre Gründe, in die AfD zu gehen, sind verschieden, haben aber alle mit der Suche nach Halt und Heimat zu tun. Er habe nie verstanden, warum die Deutschen oft verächtlich über ihr Land redeten und nicht zu sich selbst stünden, sagt etwa Marco Schild. Als Jugendlicher habe er dann eben lieber auf seine italienischen Wurzeln verwiesen, was ihm (mehr) Respekt eingebracht habe. Auch Nicolai Boudaghi und Alexander Leschik, die wie Schreiber ihre Zeit in der AfD bereits in Büchern verarbeitet haben, erzählen von Neugierde, Tatendrang und schneller Verantwortungsübertragung, ja insgesamt einem Hochgefühl, das sie in dieser Zeit des Neubeginns getragen habe.
Interessant, wieviel dieser ehemaligen Mitglieder einen Migrationshintergrund haben. Letztendlich ist es eine differenzierte Erzählung über die Radikalisierung einer Partei, deren Mitglieder Anfangs oft mit Engagement für eine Alternative zu den etablierten Parteien angetreten waren, die eben nicht gleich rechtsradikal war.
Damit einher geht unweigerlich die Frage, inwieweit die politische Konkurrenz, aber auch Medien und eine zu Hysterie neigende Öffentlichkeit gerade in der Anfangszeit dazu beigetragen haben, dass die AfD werden konnte, was sie heute ist, nämlich ein von Radikalen und Rechtsextremisten durchsetzter Laden, der mit diesem Land nichts Gutes vorhat.
So wie schon länger jede Krise von der AfD zur nationalen Katastrophe hochgejazzt wird, wurde von Anfang an die AfD lautstark zu einer Nazipartei erklärt. Bis sie es wurde.
Auch Jörg Meuthen, der es am längsten von allen im Film porträtierten Protagonisten in der AfD aushielt, verweist zu Recht darauf, wie das anfängliche Geschrei Gemäßigte sowohl in als auch außerhalb der Partei abgeschreckt, Radikale aber wie ein Magnet angezogen habe.
Ein Lehrstück also für Demokraten, die lernen wollen - man sollte sich die Geschichte ansehen.
Quelle: STEFAN LOCKE www.faz.net
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Dazu in der WELT.
„ Wenn man diesen Leuten zuhört, oder auch Franziska Schreiber, die voller Enthusiasmus über ihre Anfänge in der Jungen Alternative erzählt („aufregend, spannend, erfüllend“) stellt sich der Eindruck ein: Eine Partei mit solchem Personal wäre sicher kein Fall für den Verfassungsschutz gewesen. Wie konnte es dennoch dazu kommen?
Ein Grund, darin sind sich alle einig: dass die AfD frühzeitig in „eine rechte Ecke gestellt wurde“. Dies habe zu einer „Wagenburgmentalität“ geführt, sagt Leschik – was wiederum, so ergänzt Boudaghi, bestimmte Leute erst angezogen habe.
Und diese Abweisung hätten sie nicht nur in der Öffentlichkeit erfahren, sondern auch im privaten Umfeld, selbst Jörg Meuten erzählt, dass sich enge Freunde von ihm abgewandt hätten. „Ich habe irgendwann festgestellt, dass auf meinem Handy praktisch nur noch AfD-Nummern sind“, sagt Meuthen. „Man kriegt die anderen Positionen nicht mehr mit“. Viel zu viele AfD-Funktionäre „befinden sich in einer Filterblase“, formuliert es Leschik. Dies führe zu einem verzerrten Weltbild.
Die AfD habe es früh verstanden, führt Schreiber in einer der eindrücklichsten Stellen des Films aus, genau diese Dynamik voranzutreiben: „Je schlimmer das Horrorszenario ist, was man an die Wand wirft, umso höriger werden einem die Menschen. Jede Krise ist nicht nur eine Krise, es ist immer eine Katastrophe, die mindestens die Existenz Deutschlands bedroht.“ Auch sie habe immer mehr Angst bekommen: vor Hyperinflation, der Einwanderung.
„Irgendwann ist es egal, was Höcke wieder gesagt hat, irgendwann ist es einem egal, wie viele Rassisten in der AfD sind, solange nur diese schlimme Sache nicht passiert, vor der man da die ganze Zeit Angst gemacht kriegt.“ Gegen Ende habe sie gemerkt, dass auch in ihr Denken Rassismus Eingang gefunden habe. „Jeder, der Angehörige in der AfD hat, wird das bestätigen: Das sind nicht mehr dieselben Menschen.“ ….."
https://www.welt.de/ku...
...hast du dir die Doku angesehen Thomas?
Sie ist großartig und vielleicht werde ich sie auch noch piqen. Man muss den Aussteiger'innen und vielleicht speziell Meuthen total dankbar sein für diese Einblicke. Sollte wirklich jeder gesehen haben, der sich irgendwie politisch befasst sieht.
Um die Medien und ihre Rolle geht es allerdings tatsächlich fast gar nicht. Einmal kurz am Anfang bei Meuthen, der bemängelt, man wäre irgendwie gleich in die rechte Ecke gestellt worden und aber auch gleich sagt, dass es natürlich Aufgabe der Presse war, über Höckes Wahnsinn zu berichten.
Das wars. Sonst kommt das Thema nicht direkt vor. Ich kann den FAZ Artikel nicht lesen, aber schon bei dem, was du dokumentierst frage ich mich: von was ist da die Rede? Und wer hält es da nicht aus, dass die "moderate Rechte" den Machtkampf gegen die Neonazis in dieser Partei eben verloren hat. Meuthen ist da ehrlicher. Die anderen Protagonisten sowieso.