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Kurator'in für: Feminismen Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Lachner ist Journalistin, systemische Sexualberaterin und Gründerin des größten deutschsprachigen Sexblogs LVSTPRINZIP, sowie des gleichnamigen Podcasts und Buchs (Aufbau/Blumenbar 2019).
Sie schrieb u.a. für Business Punk, NEON, Spiegel Online, ZEIT sowie diverse Frauenzeitschriften und ist Chefredakteurin von SCHRIFT X, dem Magazin von Beate Uhse.
Als systemische Sexualberaterin arbeitet sie sowohl mit Menschen im Einzel- und Paarsetting, als auch mit Unternehmen und Marken von Krankenkasse über Werbeagentur bis Coffeeshop und Dokumentarfilm an einem befreiteren Umgang von Sexualität und Gesellschaft.
Sie mag Pragmatismus, Schnitzel und Eisbaden.
Man kann von Biohacker und Proto-Digitalnomade Tim Ferriss halten, was man will – über seinen eher roboterhaften Zugang zu Sexualität habe ich mich auch schon oft lustig gemacht, sogar in meinem Buch. Jetzt tut mir das ein bisschen leid, denn in dieser Folge seines Podcasts, die er als die wichtigste bezeichnet, die er je aufgenommen hat, spricht er ausführlich über Missbrauchserfahrungen in seiner Kindheit und seine daraus resultierende komplexe Traumafolgestörung.
Auch wenn seine "healing journey" mit Psychedelika und intensiven Vipassana-Meditationsretreats natürlich nicht jedermenschs Weg sind, stellt diese über zwei Stunden lange Podcastfolge sehr viele wichtige Fragen und bietet Ressourcen für Menschen mit Missbrauchserfahrung und ihre Angehörigen.
Quelle: Tim Ferriss Bild: tim.blog EN tim.blog
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Ich höre den Podcast nun schon so viele Jahre und war immer wieder kurz davor ihn zu löschen aus u.a. den von dir genannten Gründen. In der Anfangszeit stand Tim in vielerlei Hinsicht klischeehaft für toxische Männlichkeit. In den letzten Jahren ist es aber besser geworden. Gerade weil er sich vor den Augen, bzw. Ohren von Millionen Menschen weiterentwickelt, ist der Podcast wirklich wichtig. Die Folge sticht zweifellos heraus und klang noch lange in mir nach. Was die Folge in mir ausgelöst hat, ist ein allgemeines Nachdenken über Trauma-Erfahrungen. Ich denke nämlich, dass viele Menschen traumageschädigt sind auch wenn sie nicht sexuell missbraucht wurden. Viele (heute ältere) Männer wurden als Berufsanfänger gedemütigt. Ihr Stolz wurde gekränkt. Sie waren selbst Opfer einer toxischen Arbeitskultur und haben sie so verinnerlicht. Ohne damit mieses Verhalten entschuldigen zu wollen: Ich denke es wäre zumindest ein interessanter Diskurs, toxische Arbeitskultur als mögliche Traumaursache zu verstehen und damit Männern und Frauen gleichermaßen einen anderen Umgang mit den Erfahrungen zu ermöglichen. In meinem Umfeld kenne ich niemanden, der/die über beruflichen Missbrauch (im Sinne unrealistisch hohen Drucks, Kränkungen, Drohungen, etc) als Trauma spricht, obwohl es doch gelegentlich sehr nach einem eben solchem aussieht. Ist vielleicht auch Quatsch. Jedenfalls hat mich diese Folge noch lange grübeln lassen. Das erlebe ich bei Podcasts maximal zweimal im Jahr.