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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Wenn man Menschen fragt, was Meditation ist, und wofür man meditieren sollte, teilen sich die Antworten meist relativ klar in zwei Lager: Die einen sehen Meditation als Wellness-Tool, das unter anderem für Entspannung und Stressbewältigung sorgt. Die anderen sehen es als Methode, um eine grundlegende, lebensverändernde Veränderung ihrer Psyche und ihres Bewusstseins zu erreichen – also das, was man „Erleuchtung“ nennt.
Dieser Artikel plädiert dafür, die Zweiteilung aufzuheben und Mittelwege zu finden. Gleichzeitig beschreibt er die Erforschung und Erfindung von „Spirit-Tech“. Die Idee dabei: Statt jahrzehntelang in einem ungemütlichen Kloster zu meditieren, könnte man Technologien erfinden, die diese Transformation des Bewusstseins schneller und bequemer ermöglichen.
Forschungslabors und Privatunternehmen entwickeln bereits Technologien, von denen sie hoffen, dass sie den Zugang zu den tiefgreifenden Erfahrungen der Meditation demokratisieren können. Von Psychedelika bis hin zur Hirnstimulation wird nach Wegen gesucht, die Zeit zu verkürzen, die normalerweise benötigt wird, um tiefgreifendere Wirkungen zu erfahren. "Letztlich besteht unsere Aufgabe darin, fortgeschrittene Meditation zu verstehen, um sie zu verbreiten, und wir glauben, dass dies tiefgreifende Auswirkungen auf das individuelle Wohlbefinden und die kollektive Gesundheit der Gesellschaft haben wird", so Sacchet.
Die Skalierung des Zugangs zu den Vorteilen fortgeschrittener Meditation könnte den mehr als 100 Millionen Nutzern, die auf der Suche nach psychologischem Balsam auf Achtsamkeits-Apps wie Calm oder Headspace zurückgreifen, etwas Stärkeres (oder viel Stärkeres, je nachdem, wie sich die Technologie entwickelt) bieten. Warum nicht auch das Bewusstsein in einer Welt, die auf Hacks für alles von E-Mails bis zur Ernährung versessen ist? Wenn tiefere Meditationszustände über die Beruhigung des Geistes hinausgehen und seine grundlegenden Gewohnheiten auf eine Art und Weise verändern können, die Stress auflöst und das Wohlbefinden steigert, dann könnte sich eine schnellere und benutzerfreundlichere Gestaltung des Prozesses sehr auszahlen.
Das birgt auch Gefahren und Missverständnisse: Denn was es mit der Psyche von Menschen macht, wenn sie plötzlich auf diese Weise erweiterten Bewusstseinszuständen ausgesetzt sind, ist noch unklar. Jetzt schon weiß man, dass intensive Meditation nicht nur positive Effekte hat, sondern Menschen auch in tiefe psychische Krisen stürzen kann. Spirit-Technologie strebt zudem häufig danach, besondere und mentale Zustände erreichen. Was genau das Gegenteil dessen ist, was klassischerweise mit jahrelanger Meditations-Praxis erreicht werden soll.
Stattdessen geht es bei der Meditation um tiefgreifende Veränderungen in den gewöhnlichen Abläufen des Bewusstseins, um die Entwicklung veränderter Eigenschaften und nicht nur um veränderte Zustände.
Quelle: Oshan Jarow Bild: Pete Gamlen for Vox EN www.vox.com
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