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Kinderlos in einem Haus voller Kinder
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Die Autorin dieses Artikels ist eines von acht Geschwistern – und die einzige, die keine Kinder hat. Gar nicht so einfach, wenn man aus einer sehr traditionell denkenden Familie kommt.
Meine Kinderlosigkeit in einer Familie voller Nachkommen wäre schmerzlich, ja tragisch, wenn sie nicht freiwillig wäre. Ich bin die einzige von acht Geschwistern, die beschlossen hat, sich nicht fortzupflanzen – eine Entscheidung, die jeden in einer so fruchtbaren Familie wie der meinen verblüfft und verwirrt.
Mein bangladeschisches Erbe macht die Sache nicht einfacher. Mit Werten, die eher ins viktorianische England passen, haben mich meine Eltern mit einem übergreifenden Ziel erzogen: eine gute Ehe zu führen und eine Familie zu gründen. Sich vor dieser Verantwortung zu drücken, ist eine Abweichung in unserer Kultur, die Fragen aufwirft.
Dafür muss die Autorin sich, wie so häufig im Falle von Frauen, die keine Mütter sein wollen, rechtfertigen.
Mein Grund ist vielleicht der einfachste von allen: Ich habe keinen Mutterinstinkt. Ich habe nie den Wunsch verspürt, Kinder zu gebären und aufzuziehen. Meine Entscheidung hat nichts mit Egoismus zu tun, wie ich früher dachte, auch nicht mit der Angst, meine Figur zu verlieren, und auch nicht mit einer kindischen Anhänglichkeit an eine konträre Ansicht. Ich will einfach keine Kinder. Nach Jahren des Stresses und der Besorgnis haben meine Eltern dies endlich akzeptiert, aber andere sind immer noch bestürzt.
Aber der vielleicht wichtigste Grund ist der, dass es in ihrer Familie schon sehr viele Kinder gibt: Die Autorin hat 21 Neffen und Nichten. Warum noch eigene Kinder hinzufügen, wenn doch Kinderreichtum da ist?
Quelle: Kia Abdullah Bild: Giselle Potter EN www.nytimes.com
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