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Stefan ist einige Jahre alt und ist gelernter alphabetophiler Prokrastinierer. Daher sind seine Schriften bislang vor allem im Gyrus supramarginalis erschienen.
Dass dieser Artikel hinter einer Paywall versteckt ist, ist bei dem Thema doppelt ärgerlich. Es geht um den Zusammenhang zwischen sozio-ökonomischen Ungleichheiten und dem erhöhten Infektionsrisiko einer Covid-19 Erkrankung.
Endlich ist das Thema da angekommen, wo es nach Meinung von Felix Römer seit Langem hingehört: weit oben auf der Agenda
beginnt Christina Brandt ihren Bericht über den immer deutlicher werdenden Zusammenhang zwischen sozio-ökonomischen Faktoren und dem Risiko, sich mit Covid-19 zu infizieren. Brandt zeigt danach gut auf, welche Faktoren dieses höhere Risiko begünstigen: niedriges Haushaltseinkommen, enge Wohnverhältnisse, prekäre Arbeitsverhältnisse, keinen Zugang zu Home-Office.
Ob dieses neue Wissen durch die Daten der Stadt Köln sich jetzt endlich auch in Taten umschlägt (in Köln sind jetzt mobile Impfteams unterwegs, um in besonders betroffenen Gegenden Impfungen anzubieten), oder durch eine Publikation vom RKI vom 20.04, die nochmals auf den sozio-ökonomischen Zusammenhang hinweist, ist letztlich Detailwissen, immerhin bewegt sich scheinbar politisch etwas um immer unzureichendere bisherige Priorisierung der Bundesregierung zu durchrütteln.
Der eben schon zitierte Historiker Felix Römer weist nämlich darauf hin, dass international dieses Thema viel offener behandelt worden ist, da beispielsweise in den USA
etwa doppelt so viele Schwarze wie Weiße an Covid-19 starben. Und in Großbritannien hatten bereits im Frühjahr statistische Daten gezeigt, dass die Sterblichkeit nach einer Corona-Infektion mit der Armut des Viertels stieg, in dem die Menschen lebten.
Allerdings, und das muss dem Artikel auch vorgeworfen werden, bedient er auch den Mythos des mangelnden Wissens:
Doch lange genug gab es kein Wissen, nur Mutmaßungen. Immer wieder war zu hören, oft hinter vorgehaltener Hand, dass Menschen mit Migrationshintergrund besonders oft und schwer von Covid-19 betroffen seien
Dass Migration und Armut hier nur zusammen gedacht werden können, ist offensichtlich (Stichwort Intersektionalität). Dass es aber angeblich kein Wissen gegeben hätte, ist schlichtweg falsch. Schon am 9. September 2020 berichtete das RKI über einen wissenschaftlichen Artikel, der ganz klar darlegt, wie sozioökonomischen Ungleichheit mit dem Infektionsrisiko zusammenhängen. Den größten politischen Sprengstoff hat dabei eigentlich dieser verklausalisierte Satz:
Dabei zeigt sich in der frühen Phase der Epidemie bis Mitte April zunächst ein sozioökonomischer Gradient mit einer höheren Inzidenz in weniger deprivierten Regionen Deutschlands. Im weiteren Verlauf ist dieser Gradient jedoch bundesweit nicht mehr nachweisbar und kehrt sich im Süden des Landes, der insgesamt am stärksten von der Epidemie betroffen ist, zuungunsten der stärker deprivierten Regionen um
Heißt: Anfang 2020 haben mobiliere, international reisende reichere Menschen das Virus mitgebracht und die Armen dürfen es jetzt überproportional ausbaden. Wenn also jemand wieder auf dem Mythos des mangelnden Wissens beharren sollte, muss a) der internationale Vergleich herangezogen werden und b) klar darauf hingewiesen werden, dass bereits September 2020 dem RKI klare Indizieen vorlagen, die die sozio-ökonomische Ungleichheit nahelegten. Die Frage ist, wieso das RKI und die von ihm beratene Bundesregierung so lange gar nicht handelten.
Eine ausschließlich historische, aber trotzdem plausible Erklärung liefert wieder der Historiker Felix Römer:
In der Bundesrepublik habe dagegen die Vernachlässigung der ökonomischen Ungleichheit Tradition, sagt Römer. Nach dem Zweiten Weltkrieg sei das Thema Armut quasi ausgeblendet worden, das Narrativ vom Wirtschaftswunder ließ dafür keinen Platz.
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