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Wer schneller fährt, ist früher tot – aber kaum früher da

Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft

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Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
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Simon Hurtz

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Donnerstag, 13.10.2022

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Ich fahre selten Auto. Zehn Jahre lang hatte ich gar keins, dann hat mir mein Vater seinen alten VW-Bus vermacht. Damit gondeln wir gelegentlich gemächlich durch Brandenburg, wenn uns Berlin mal wieder zu voll, zu laut und zu anstrengend geworden ist.

Auf der Autobahn gilt: ab nach rechts und Tempomat auf 120 km/h, Lkw werden überholt, aber garantiert nicht schneller, wenn ein BMW-Fahrer mit Alufelgen und getönten Scheiben hinter uns die Lichthupe anwirft, weil er langsamere Autos als Eingriff in sein Recht auf Rasen empfindet.

In solchen Situationen versuche ich, mich nicht unter Druck setzen zu lassen. Das gelingt mir nicht immer. Es macht mich nervös, wenn ein Auto mit 200 km/h angerauscht kommt und so dicht auffährt, dass ich im Rückspiegel das Nummernschild lesen kann. Für Menschen, denen es ähnlich geht, empfehle ich diesen Text von Torsten Kleinz.

Ausgangspunkt war eine Aktion der Gruppe "Letzte Generation", die auf der A2 mit zwei Autos den nachfolgenden Verkehr auf 100 km/h herunter bremste. Das nimmt Torsten zum Anlass zu erklären, wie und warum Raser reihenweise Staus verursachen, selbst aber kaum Zeit einsparen.

Besonders gern mag ich diesen Absatz:

Ein Grund dafür ist die Überzeugung, dass die linke Spur schnellen Autos vorbehalten ist. Laut StVO haben diese Leute natürlich unrecht: Es gibt kein Benutzungsverbot der linken Spur für langsamere PKW. Manchmal gibt es ein Überholverbot für LKW, ganz selten mal eine Mindestgeschwindigkeit. Aber in der Regel darf man auch links 100 km/h fahren, wenn man jemand anders überholt. Solange man beim Spurwechsel aufpasst, niemand anderen zu gefährden, hat der lahme Kleinwagen mit einem Neupreis von 8.000 Euro genauso viel Recht auf die Überholspur wie ein getunter Porsche für 350.000 Euro. Erst nach Abschluss des Überholvorgangs muss man wieder nach rechts wechseln – unabhängig von Preis, Geschwindigkeit und Hubraum.

Wenn es ein Drängler also mal wieder ganz besonders eilig hat: Durchatmen, ruhig bleiben, langsam fahren.

Wer schneller fährt, ist früher tot – aber kaum früher da

Quelle: Torsten Kleinz Bild: Hannes Egler / Un... notes.computernotizen.de

09.10.2022

Warum Raser Staus verursachen und dennoch nicht schneller ankommen

Vor ein paar Tagen habe ich auf Twitter Bilder und ein Video einer Aktion der Gruppe „Letzte Generation" gesehen, die mir zu denken gibt: Statt sich an Fahrbahnen festzukleben, besorgten sich Aktivisten zwei Autos und fuhren damit die Au...

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