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Medien und Gesellschaft

Überhäuft Thomas Glavinic mit Preisen - für seine Ausreden, warum er seine Kolumne zu spät schickt

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzDonnerstag, 03.01.2019

Ich habe die Texte, die Thomas Glavinic für die FAS schreibt, nur ein paar Mal gelesen. Deshalb kann ich inhaltlich wenig dazu sagen. Nur eins ist sicher: Wenn seine zweiwöchentlichen Kolumnen auch nur halb so lustig sind wie die Ausreden, mit denen er sich bei FAS-Redakteurin Julia Encke für die Verspätung entschuldigt, dann sollte ich sie dringend regelmäßiger lesen.

Im Mai 2015 schlug Glavinic der FAS eine Haushaltskolumne vor: "Das ist kein Witz. Ich und Haushalt, das kann nur grotesk werden", schrieb er. Und er sollte Recht behalten: Grotesk wurde es tatsächlich. Das lag allerdings nur zum Teil an seinen Texten, die er in den ersten Monaten immer pünktlich ablieferte. Doch allmählich begann das alltägliche Chaos, von dem die Kolumne handelte, auf die Kolumne selbst überzugreifen:

(...) auch die Umstände des Schreibens schienen immer Chaotischer, ja sie schienen zur Produktionsbedingung eines jeden neues Texts zu werden. So hält uns Thomas Glavinic alle zwei Wochen an jedem Freitagnachmittag, manchmal auch am Samstagmorgen in Atem. Es hat noch keinen Sonntag gegeben, an dem seine Texte nicht erscheinen konnten.

In der Folge dokumentiert Encke 31 E-Mails, mit denen Glavinic im Laufe der vergangenen dreieinhalb Jahre die verspäteten Texte erklärte und entschuldigte. Mal hat er einen Unfall:

Di, 29.12.2015, 07:07 Uhr: sorry! ich sitze in thailand mit gebrochenem mittelfuß, drei gerissenen bändern und gips herum und schreibe meinen roman fertig, daher setzt bei mir manche erinnerung aus. hier anbei die kolumne.

Mal fällt er ins Koma:

Fr, 09.09.2016, 15:11 Uhr: Ich bin heute Nacht offenbar ins Koma gefallen. Weiß nicht, ob ich Kolumne schaffe.

Später wechseln die beiden zum Du:

Do, 24.08.2017, 18:36 Uhr: Sorry, werde gerade chirurgisch versorgt, fängst du mit diesen Notizen was an?

Die letzte E-Mail mag ich am liebsten:

Fr, 7.12. 2018, 15:32 Uhr: Dem Text gehts gut, ich überlege mir nur gerade, was ich als Grund für die Verspätung nennen könnte.
Überhäuft Thomas Glavinic mit Preisen - für seine Ausreden, warum er seine Kolumne zu spät schickt

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Kommentare 5
  1. Clara Westhoff
    Clara Westhoff · vor fast 6 Jahre

    Ich fand das Stück über die Verhaftung in Bayreuth schon großartig, aber wie gut sind bitte diese Ausreden...

  2. Fabian Goldmann
    Fabian Goldmann · vor fast 6 Jahre

    Gut zu hören, dass ich nicht der einzige bin.

  3. Jan Paersch
    Jan Paersch · vor fast 6 Jahre

    Sicher ein Lieblingssatz aller Redakteure: "habt ihr heute zufällig platz für 5000 zeichen?"

  4. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor fast 6 Jahre

    Auch großartig:
    „ich hab die kolumne gerade meiner exfrau geschickt! verwirrt! schick sie ihnen gleich, aber bitte bessern sie die ae aus – ist keine marotte von mir, ich bin in thailand auf meinem computer eingeschlafen, jetzt gehen einige tasten nicht mehr“

  5. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 6 Jahre

    Wäre Relotius mal Ausredenschreiber geworden....

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