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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
Ich lebe mit einigen Unterbrechungen seit 27 Jahren in Deutschland. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal von der Polizei kontrolliert wurde. Insgesamt waren es höchstens eine handvoll Anlässe, und jedes Mal gab es einen guten Grund (Alkohol, laute Partys, das Übliche).
Sandhya Kambhampati lebt als Reporterin für Correctiv seit neun Monaten in Deutschland. In dieser Zeit ist sie 23 Mal kontrolliert worden — weil ihre Eltern aus Indien stammen und sie selbst aus den USA, weil ihre Haut einen anderen Farbton aufweist als die der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Weil, um es mit einem Ausdruck des wunderbaren Jarett Kobek in seinem Buch „Ich hasse dieses Internet" zu sagen, Sandhya Kambhampati überdurchschnittlich viel Eumelanin in der Basalschicht ihrer Epidermis besitzt (wenn das kryptisch klingt, dann lest das Buch, es lohnt sich).
2015 hat die Kölner Silvesternacht eine notwendige Debatte über Sexismus und kriminelle Banden ausgelöst, die leider von rassistischen Lautsprechern dominiert wurde. Dieses Jahr sollte eine Diskussion über Racial Profiling in Deutschland folgen.
Ich glaube nicht, dass es bei diesem Thema schwarz und weiß gibt (die Anspielung ist nicht beabsichtigt). Was die Beamten in Köln getan haben, empfinde ich nicht zwangsläufig als rassistisch (den Begriff „Nafri" aber definitiv). Sascha Lobo hat sich auf Facebook Gedanken dazu gemacht, die lesenswert sind, weil er seine Zweifel und Unsicherheit offensiv thematisiert.
Gute Texte zum Weiterlesen:
Quelle: Sandhya Kambhampati correctiv.org
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