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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
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Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
"Political Correctness. Oder wie liberal ist unsere Meinungsdemokratie wirklich?" So lautete die Leitfrage einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion auf den Münchner Medientagen. Was die versammelte Chefredakteursprominenz zu dem Thema zu sagen hatte, weiß ich nicht. Der Impulsvortrag, den Armin Wolf gehalten hat, steckt aber voller kluger Gedanken.
Der ORF-Journalist stellt gleich zu Beginn einige wichtige Dinge klar:
Ich finde die PC-Debatte maßlos übertrieben. Und ich habe auch nicht den Eindruck, dass in unserer Branche derart viele von „Tugendterroristen“ verhängte „Sprechverbote“ herrschen würden.
Entscheidend finde ich diese Passagen:
Wie überhaupt die Debatte, dass man irgendetwas heutzutage nicht mehr sagen dürfte, durch das Internet lächerlich obsolet geworden ist. (...) Pressefreiheit ist heute die Freiheit von drei Milliarden Menschen mit Internet-Zugang, ihre Meinung – und zwar wirklich jede Meinung – ins Netz zu knallen.
Folglich könne "wohl niemand ernsthaft behaupten, dass Islam-Kritiker, Merkel-Kritiker oder Migrations-Kritiker nicht gehört würden." Sie haben eine eigene Partei, die im Bundestag und ab Sonntag in sämtlichen deutschen Landtagen sitzt. Ihre Themen werden in Talkshows rauf und runter diskutiert.
Soweit, so richtig, so bekannt. Spannend finde ich vor allem das Aber, das Wolf folgen lässt. Viele könnten "immer schwerer mit anderen Meinungen umgehen", es drohe eine "Empörungsdemokratie":
Ein Argument ist nicht mehr falsch, sondern böse. Ich bin nicht deiner Meinung, würde aber mein Leben dafür einsetzen, dass du sie äußern darfst, wird ersetzt durch: Ich bin nicht deiner Meinung und werde sie deshalb niederkartätschen¹. Zumindest aber bin ich tief enttäuscht von dir und schwer beleidigt.
Ich teile die Meinung von Armin Wolf nicht in allen Punkten. Aber ich teile seine Rede, indem ich sie hier piqe und die Lektüre dringend empfehle.
(1) Ich habe auch gegoogelt.
Quelle: Armin Wolf arminwolf.at
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Ich fand die Rede mal wieder grandios.
Wo bist du nicht seiner Meinung?
Besonders wertvoll erschien mir seine Analyse zu den Hintergründen des "Grabens" zwischen Journaille und einem ziemlich großen Teil der Menschen. Auch wenn Wolf keine Lösung vorschlägt - es mag doch oft helfen einfach besser zu kommunizieren, wenn man Hintergründe kennt. Eigentlich gut, dass zumindest der öffentlich-rechtlich finanzierte Journalismus sich der Frage stellen MUSS, wie der Graben zu überbrücken ist.
Wichtiges Statement: Debatte muss auch Härte aushalten, sie ist kein "safe-room".