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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
Seit gut zwei Jahren gilt in der EU die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Im Vorfeld waren die Ängste groß: Jetzt kommen die kriminellen Rumänen und Bulgaren und nehmen uns die Arbeitsplätze weg, hieß es.
Tatsächlich ist von den Befürchtungen wenig geblieben. Weder ist die Zahl der Diebstähle und Einbrüche spürbar gestiegen, noch finden Deutsche plötzlich keine Jobs mehr.
Zu den überzogenen Befürchtungen im Vorfeld haben die Medien ihren Teil beigetragen. Mit einer "Feuchtgebietsrhetorik" (Welle, Flut, Überschwemmung, Lawine, Tsunami), die sich auch in der aktuellen Berichterstattung wieder, um im Bild zu bleiben, Damm bricht. Sie haben entgegen den Empfehlungen des Presserats Herkunft und Ethnie von Verdächtigen genannt, schwammige Begriffe wie Sozialbetrug geprägt, die Mär vom gewalttätigen Südosteuropäer bedient und teilweise immer noch von "Zigeunern" geschrieben.
Sechs Schülerinnen der Deutschen Journalistenschule (DJS) haben sich gefragt, ob Medien einen Zusammenhang zwischen Kriminalität und ausländischen Nationalitäten herstellen. Dafür haben sie 900 Artikel aus mehr als 50 deutschen Print-Zeitungen ausgewertet.
Ich finde das Projekt in zweierlei Hinsicht interessant: inhaltlich, weil es im Zuge der Berichterstattung über Flüchtlinge aktueller denn je ist; und journalistisch, weil es zeigt, wie man eher trockene wissenschaftlichen Medienanalysen anschaulich und gewinnbringend aufbereiten kann.
Quelle: Sechs Schülerinnen der Deutschen Journalistenschule (DJS) siekommen.org
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"feuchtgebietsrhetorik" übernehm ich gern in meinen aktiven wortschatz, als update.
Sehr schön*! Mehr davon! Mich interessiert, ob Sie eine Themen-übergreifende Studie über deutsche Medien finden können (z. B. bzgl. Objektivität).
*) .. wobei ich kein Phrasen-Zählungsfan bin.