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Medien und Gesellschaft

"Deutschland spricht": Warum Linke mit Rechten und Rechte mit Linken reden sollten

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
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Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzDonnerstag, 15.08.2019

2017 hatte irgendjemand bei Zeit Online eine ziemlich gute Idee. Wie wäre es, wenn wir versuchen, Andersdenkende miteinander ins Gespräch zu bringen? Gesagt, getan: Mithilfe von Ja/Nein-Fragen zu kontroversen Themen wurden politisch möglichst weit auseinanderliegende Paare ermittelt. Dann stellte Zeit Online persönlichen Kontakt her, und 12.000 Menschen trafen sich, um zu diskutieren und zu streiten.

Im vergangenen Jahr wiederholte Zeit Online "Deutschland spricht", insgesamt beteiligten sich elf Medienpartner und 28.000 Menschen. Mit dabei war auch der Verhaltensökonom Armin Falk, der das Projekt wissenschaftlich untersucht hat.

Die Studie wird in wenigen Wochen veröffentlicht. In diesem Interview verrät Falk erste Ergebnisse – und die sind hochinteressant:

Ein zweistündiges Gespräch ­zwischen Menschen mit völlig unterschiedlichen ­politischen Ansichten reicht, um die Polarisierung abzuschwächen. Nach dem Gespräch hielten Teilnehmer Menschen mit anderen Ansichten im Schnitt für weniger inkompetent, ­bösartig und schlecht informiert.

Einerseits ist diese Erkenntnis wenig überraschend. Natürlich baut persönlicher Kontakt Vorurteile ab. Andererseits frage ich mich: Wie können wir die Macht dieses Mechanismus besser nutzen? Was muss passieren, damit Menschen öfter mit Andersdenkenden ins Gespräch kommen?

Natürlich klappt das nur unter bestimmten Bedingungen. Es wird immer Menschen geben, die lieber übereinander schimpfen, als miteinander zu reden. Aber ich glaube, dass es ein relativ breites Spektrum gibt, innerhalb dessen Gespräche und Dialog möglich sind.

Wie wirksam Begegnungen und Kontakt sind, zeigt diese Reportage von Bastian Berbner, die Michaela Haas gepiqt hat. Bastian (mit dem ich befreundet bin) hat dazu auch einen siebenteiligen Podcast produziert, den ich dringend empfehle: "Hundertachtzig Grad – Geschichten gegen den Hass".

"Deutschland spricht": Warum Linke mit Rechten und Rechte mit Linken reden sollten

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