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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
"Der Verein ProQuote Medien ist ein Zusammenschluss von Medienschaffenden mit dem Ziel, die berufliche Gleichstellung von Frauen im Vergleich zu Männern in Medienberufen zu fördern", heißt es in der Satzung. "Dazu soll insbesondere eine Frauenquote in Führungspositionen auf sämtlichen Hierarchieebenen in deutschen Redaktionen erreicht werden."
Wie wichtig die Arbeit von ProQuote ist, zeigen diese Zahlen:
Diese Daten sind Teil einer Untersuchung von ProQuote. Der Verein hat die Führungsetagen in Print- und Online-Medien durchgezählt, und das Ergebnis ist eindeutig: Je höher die Stufe in Hierarchie, desto männlicher.
Die taz ist die einzige Zeitung, die einen Frauenmachtanteil von mehr als 50 Prozent erreicht (50,8 Prozent). Sonst gilt:
Die Top-Jobs werden von Männern gemacht. Oder anders ausgedrückt: Da, wo es wirklich um Mitsprache und Macht geht, bleiben die männlichen Kollegen unter sich. Sabine Stamer [von ProQuote] nennt das "Buddysystem" als Grund. Männer hätten ein Netzwerk, in das Frauen nicht reinkämen.
Das Problem ist aber noch größer und beginnt schon in der Ausbildung an Journalistenschulen:
Geschlecht ist nicht die einzige Kategorie, wo es hakt bei der Repräsentation. Redaktionen und Führungsebenen im Journalismus müssen allgemein diverser werden.
Ich weiß nicht, ob sich Medien Quoten für Ostdeutsche, Migrantïnnen, Arbeiterkinder und LGBTQ geben sollten. Aber der Status Quo ist verdammt unbefriedigend (schreibt ein weißer, heterosexueller, privilegierter Mann). Journalistïnnen sollten die Gesellschaft repräsentieren und keine akademische, westdeutsche Elite sein. Das würde sie glaubwürdiger und den Journalismus besser machen.
Quelle: Erica Zingher Bild: Kay Nietfeld/dpa/... taz.de
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