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Etwas für die Watchlist: Amerikas wachsender Schuldenberg
Journalist
Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Fundstücke Klima und Wandel
Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.
Ich will diesem piq eine Warnung vorausschicken: Staatsschulden sind eine verzwickte Angelegenheit, weil sie nicht der gleichen Logik wie Schulden eines Privathaushaltes folgen. Denn du und ich, wir können nicht einfach Geld drucken. Regierungen allerdings schon. Deswegen ist es auch umstritten, inwiefern Staatsschulden eigentlich wirklich ein Problem sind. Die gerade in Deutschland weitverbreitete Intuition, dass Schulden immer ein Problem sind, führt in die Irre.
Mit dieser Einleitung versehen, möchte ich euch heute einen kleinen Text aus dem Atlantic mitgeben. Annie Lowrey schaut sich darin die Staatsschulden der USA an. Gäbe es mit ihnen Schwierigkeiten, wäre das für alle Staaten der Welt ein deutlich größeres Problem als – sagen wir mal – die Schulden Griechenlands. Aktuell haben die USA 32 Billionen Dollar Schulden (das sind 32.000 Milliarden Dollar). Das ist insofern kein Problem, als dass die USA mit dem Dollar auch die Weltreservewährung stellen und die ganze Welt der US-Regierung deswegen sehr gern Geld leiht. 20 Jahre laufende Staatsanleihen aus den USA gelten als die sicherste Anlage der Welt.
Aber, das zeigt Lowrey, schleichend ändert sich gerade die Situation der USA: Die Bevölkerung dort wird älter, damit steigen die Ausgaben für Pflege und Krankenversicherung. Gleichzeitig steigen die Kosten für diese Schulden (die Zinsausgaben) und nehmen so Investitionskapital weg für jene Dinge, die die USA in der Vergangenheit zu Wachstum verholfen haben.
Allerdings gab es die gleichen Warnungen auch schon nach der Finanzkrise 2008 und nichts ist damals passiert. Deswegen meine Überschrift: Das ist ein Problem für die Watchlist. Sollte man im Auge behalten, jetzt aber nicht panisch auf den Absturz der USA wetten.
Letztlich werden die Geschwindigkeit des Produktivitätswachstums, die Entwicklung der Einkommensungleichheit, die Auslandsnachfrage nach Dollars und die Schwankungen des globalen Anleihemarktes bestimmen, ob Amerikas Schulden untragbar werden.
Quelle: Annie Lowrey EN www.theatlantic.com
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Danke, ernüchternd. Ich glaube zunehmend, die Politiker (und vielleicht wir alle?) verlieren angesichts der riesen Summen, mit denen sie umgehen und auch angesichts der Komplexität und Vielzahl der Probleme endgültig den Bezug zur Realität.