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Perspective DailyFreitag, 03.05.2019

Deutsche Steuerpolitik ist kompliziert, bierdeckeluntauglich und ungerecht. Ihre Undurchschaubarkeit ist bekannt, ihre Ungerechtigkeit gerade erst wieder bescheinigt worden. Die OECD-Studie zu Steuern und Sozialabgaben sieht Deutschland neben Belgien als das Land mit der höchsten Einkommensbesteuerung.

Dabei klingt unser Steuersystem auf den ersten Blick ziemlich gerecht, denn es gilt das Leistungsfähigkeitsprinzip: Finanziell leistungsfähige Personen – Reiche – tragen deutlich mehr zum Gemeinwesen bei als finanziell Schwächere.

Doch in Wirklichkeit sind es nicht die Reichen und Superreichen, die verhältnismäßig viel zum Gemeinwesen beitragen. Zur Kasse gebeten werden überproportional die Durchschnittsverdiener, auch die Besserverdienenden, nicht aber die wirklich Reichen.

Chris Vielhaus zeichnet nach, wie es dazu kommen konnte. Seine aufschlussreiche und unterhaltsame Reise durch die vergangenen 25 Jahre deutscher Steuergeschichte führt uns in eine »goldene Zeit für Vermögende« – und zeigt, dass es auch anders hätte kommen können. 

Diese Ungerechtigkeit der Steuerpolitik ist bis heute nicht beseitigt. Und Chris Vielhaus schlägt eine Lösung vor: Die EU-Staaten, vielleicht sogar alle OECD-Länder, führen gemeinsame Vermögensteuern und Unternehmenssteuern ein. Das könnte künftig verhindern, dass Reiche ihr Vermögen dorthin auswandern lassen, wo die Besteuerung geringer ausfällt. 

(Diesen Text empfiehlt dir Stefan Boes von Perspective Daily.)

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