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Die Zukunft der Arbeit: Wenn #MobileArbeit und #Nachtarbeit zur neuen klimabedingten Normalität wird

Ole Wintermann
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Ole WintermannSonntag, 02.02.2020

Die Zukunft der Arbeit wird maßgeblich durch die Digitalisierung bestimmt. Was aber, wenn wir alle einen weiteren, immer wichtiger werdenden Aspekt übersehen haben, als da wäre: Der Klimawandel. Überflutungen und Stürme, bei denen man das Haus nicht mehr verlassen sollte, könnte das Pendeln erschweren. Es ist aber v. a. die Hitze, die uns alle beeinträchtigen wird. Als typisches Beispiel aus den USA wird die Stadt Miami genannt, in der schon heute 16 Tage eine gefühlte Temperatur von 100°F aufweisen. Bis Mitte des Jahrhunderts wird diese Zahl um den Faktor 7 steigen, so dass Infrastruktur und Gesundheit der Arbeitenden zunehmend leiden werden.

"Just like we have school and work closures for inclement winter weather—snow days—we’re likely to see ‘heat days,’ where businesses and schools don’t operate, or people telework, because it’s too hot for people to commute safely."

Die Hitzetage werden vor allem Menschen treffen, die keine andere Wahl haben als draußen zu arbeiten. In einer Gegend wie dem San Joaquin County in Kalifornien, die extrem abhängig von der Landwirtschaft ist und in der sich die Zahl der Tage mit mehr als 90°F auf 180 verdoppeln wird, werden die unter Akkord arbeitenden Erntehelfer zukünftig unter hitzebedingten Nierenerkrankungen durch beständige extreme Dehydration leiden, wie dies bereits heute aus Mittelamerika bekannt ist. Die Alternativen dürften dann beispielsweise in Indoor-Farms und einer Verschiebung der Arbeitszeit liegen; so arbeiten Bauarbeiter in Phoenix regelmäßig nachts, um der Hitze zu entfliehen. Für die anderen Arbeitenden gilt: 

"For those lucky enough to be able to work from a laptop, climate change is likely to mean many more days of telecommuting."

Hinzu kommt: "Reisen" als Element der Arbeit wird an Bedeutung verlieren, da der CO2-Fußabdruck in keinem Verhältnis zum Nutzen steht, Unternehmen werden ihre Standorte klimafest aussuchen müssen. 

Wir sollten bei der Zukunft der Arbeit mehr an den Klimawandel denken.

Die Zukunft der Arbeit: Wenn #MobileArbeit und #Nachtarbeit zur neuen klimabedingten Normalität wird

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Kommentare 8
  1. Josef König
    Josef König · vor mehr als 4 Jahre

    Guten Tag, Ich weiß nicht, ob schon bei diesen kühlen, aber nicht richtig winterlichen Temperaturen bereits bei Ihnen einige Lampen durchgebrannt sind? Zunächst können Sie wohl nicht annehmen, dass jeder von uns Leser/innen, die Temperatur in Celsius zu lesen gewohnt sind, die Umrechnungstabelle zu Fahrenheit im Kopf haben. Sodann 100 Grad Fahrenheit sind gerade mal 37 Grad Celsius. Und wenn diese an 16 Tagen gefühlt erreicht werden, ist das nun wirklich kein Grund, die Arbeit einzustellen. Schon im vergangenen Sommer gab es mehr als 16 heiße Tage. Vielleicht sollte Sie etwas weiter reisen und sich mal in Rio de Janeiro, Lagos, Bangkok, Nairobi oder anderen Orten der Tropen und Subtropen umsehen. Dort ist es normal (!), dass nicht nur im Sommer die Temperaturen meist um die 35 Grad und darüber liegen, nachts sich auch nicht besonders abkühlt, und dennoch arbeiten dort die Menschen nicht weniger intensiv als wir in unseren gemäßigten Zonen. Selbst in Spanien, Italien, und anderen Mittelmeeranreinern, die vorwiegend unsere Urlaubsgebiete sind, legen die Menschen im Sommer nicht die Arbeit nieder, wenn es etwas wärmer geworden ist. Es gibt aber dort und anderswo die übliche „Siesta“, also die Mittagszeit, in der die Arbeit ruht und man in der Familie oder im Restaurant eine ausgedehnte Pause macht. Das ist natürlich nichts für die Nerds am Computer, würde ihnen aber gelegentlich gut tun. Außerdem, bei aller modernen „Flugscham“ - Reisen bildet! Und reisen mit offenen Augen kann helfen, seine eigene Sicht zu relativieren. Ist häufig sehr nötig und in diesem Fall empfehlenswert. In diesem Sinne - mit freundlichem Gruß Josef König

    1. Yvonne Franke
      Yvonne Franke · vor mehr als 4 Jahre

      Lieber Josef König, Sie haben einige interessante Dinge beizutragen und daraus könnte ein Gespräch entstehen. Wie schade, dass Sie gleich so beleidigend einsteigen. Das macht den Austausch wirklich schwieriger.

    2. Ole Wintermann
      Ole Wintermann · vor mehr als 4 Jahre

      Wenn Sie Ihre Zeilen nochmals und dann ohne Hass aufschreiben, werde ich Ihnen gern antworten. Ansonsten bleibt mir nur die Verachtung Ihnen ggü, die Sie mir auch haben angedeihen lassen. Cheers.

    3. Josef König
      Josef König · vor mehr als 4 Jahre

      @Ole Wintermann Sorry Herr Wintermann, ich weiß aber nicht, woran Sie „Hass“ messen? Das können Sie mir gern erläutern.
      Wenn Sie die Ironie, vielleicht nach Ihrem Maßstäben Sarkasmus des Einstiegssatzes meinen, geschenkt. Aber Hass ist für eine ganz andere Kategorie, und ich habe keinen Grund, Ihnen mit Hass oder Verachtung zu begegnen.
      Aber bei Ihren Formulierungen im Piqd fand ich die Ironie, oder man kann das auch als Satire oder Sarkasmus betiteln - zumindest aus meiner Sicht - angemessen. Wenn Sie sich verletzt davon fühlen, finde ich es bedauerlich, es war nicht meine Intention.
      Mit freundlichem Gruß
      Josef König

    4. Ole Wintermann
      Ole Wintermann · vor mehr als 4 Jahre

      @Josef König Hallo Herr König, "Hass" ist keine Kategorie, die der Sender zu beurteilen hat sondern der Empfänger. Und jemanden, den man persönlich nicht kennt, vorzuwerfen, die "Lampen seien durchgebrannt" oder als "Nerd am PC" zu bezeichnen, ist kein sinnvoller Einstieg in die Debatte. Diese ad-hominem Argumentation Ihrerseits ist eindeutig Teil der im Netz anerkannten Definition von "Hass"-Posts. Und soweit ich es bei Twitter und LinkedIn richtig gesehen habe, sind sie ja ehemaliger Pressesprecher einer Uni, sollten das Metier also kennen. Ich schätze aber auch ihre Betonung, dass dies nicht so gemeint gewesen sei.

      Deshalb zum eigentlichen Thema: Natürlich ist die Einschätzung der 16 Tage eine sehr US-amerikanische Sichtweise, die die von Ihnen genannten Bedingungen in anderen Weltregionen komplett vernachlässigt. Da 37 Grad der Körpertemperatur entspricht, ist dies allerdings tatsächlich ein problematischer Grenzwert, da oberhalb der 37 Grad selbst bei Nicht-Aktivität Überhitzung droht. Ich finde allerdings die eigentliche Botschaft des Textes auf FastCompany, die für ihre weitsichtigen Texte durchaus bekannt sind, viel relevanter: Dass das Klima einen zunehmenden und negativen Einfluss auf die Arbeitsproduktivität von uns allen haben wird. Zur Zeit wird die Debatte um die Produktivität der Arbeit dominiert durch die Digital-Debatte. Sicher ist, dass diese Digital-Fokussierung schon bald von der Klima-Debatte - auch im Arbeitskontext - abgelöst werden wird. Es wäre daher für Unternehmen langsam an der Zeit, sich dieser neuen Herausforderung zu stellen. Mit freundlichen Grüßen, Ole Wintermann

    5. Josef König
      Josef König · vor mehr als 4 Jahre

      @Ole Wintermann Nichts für ungut Herr Wintermann, aber für mich gibt es einen Riesenunterschied zwischen Sarkasmus, Satire, Ironie und Hass. Wenn wir diese Unterschiede einebnen, landen wirklich im höflichen Schweigen. Außerdem hatte ich das Bild der Lampen bewusst in eine Frageform gekleidet. Daraus als Rezipient "Hass" abzuleiten, dazu gehört aus meiner Sicht schon ein sehr große Überempfindlichkeit. Aber das nur am Rande.
      Wenn man nur etwas nach vorne schaut, kann man leicht erkennen, dass zunehmend Maschinen unsere harte, körperliche Arbeit ersetzen; das geht soweit, dass inzwischen es sogar "Pflanzmaschinen" gibt bzw. entwickelt werden, die Felder bearbeiten. Im Grunde kommen wir immer mehr dazu, dass Menschen vorm Bildschirm (vielleicht wird dieser auch mal virtuell vor unseren Augen einfach so flimmern) sitzen und an ihm arbeiten - und weil Sie die Maßstäbe aus USA brachten, dann eben mit mehr Klimaanlagen in den Büros, wie es dort meist üblich scheint.
      Wie Sie vermutlich mitbekommen haben, weil Sie recherchiert haben: Ich bin in São Paulo, Brasilien, aufgewachsen, und besuche noch immer regelmäßig Leute dort, bewusst und bevorzugt im Hochsommer. Letztes Jahr waren es im Februar/März in Rio, als ich da war, meist 35-40 Grad im Schatten (man konnte auf dem Asphalt Eier in der Pfanne braten), und ich kann nicht sagen, dass deswegen die Menschen ihre Arbeit niedergelegt haben.
      Daher empfinde ich vieles, was in dieser Richtung geschrieben wird, als Panikmache (Achtung: Kein Hass-Wort!). Wir leben hier in gemäßigten Breiten, aber in den Tropen und Subtropen sind nun mal die klimatischen Bedingungen anders und wärmer, auch z.B. in Shanghai, der wohl am Stärkten wachsenden Stadt Chinas. Und dort findet, so sagen mir Freunde, ein erst recht der richtige Fortschritt statt - trotz hoher Hitze und Feuchtigkeit.
      Daher finde ich, dass manche hiesiger Maßstäbe völlig aus dem Ruder gelaufen sind und vielleicht wieder auf ein Normalmaß herunter gebracht werden müssten. Aber leider haben allzu viele Deutsche (muss ich hier wieder eine Triggerwarnung einbringen?) die Gewohnheit, ihr Denken zum Maßstab der Welt zu machen. Sie werden im Ausland sehr wohl für manches bewundert und dennoch schütteln sehr viele Menschen den Kopf über "uns Deutsche". Georg Christoph Lichtenberg hat es richtig gesehen, als er einst sudelte: "Sag, gibt es ein anderes Land außer Deutschland, wo man zuerst die Nase rümpfen als putzen lernt". (Da nehme ich mich häufig gar nicht raus ;-) )
      Ich hoffe, dass Sie nun meinen Kommentar besser einordnen können.
      Mit freundlichem Gruß
      Josef König

  2. Ferdinand H
    Ferdinand H · vor fast 5 Jahre

    Alles richtig. Bis Unternehmen Ihren Standort nach Klimaverträglichkeit aussuchen wird es meiner Meinung noch dauern. Klimaanlagen sind bisher die günstigeren Alternativen. Außerdem sind große Unternehmen mit ihren Standorten relativ unflexibel und bleiben gerne lange an einem Ort.

    1. Ole Wintermann
      Ole Wintermann · vor mehr als 4 Jahre

      Wir stehen dabei in der Tat noch ganz am Anfang. Die IT-Firmen haben es ja ein Stück weit schon vorgemacht - allerdings geschah deren Ansiedlung ja gerade nicht aus Nachhaltigkeitsgründen in der Kälte. Aber zumindest zeigen sie, wie Klima die Standortentscheidung beeinflussen kann. https://www.theverge.c...

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