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"Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz" - ohne Brandmauer

Lutz Müller
Diplomökonom

Geboren 1956. Längste Schulzeit in Döbeln/Sachsen. Statistikstudium in Odessa. Tätigkeiten für verschiedene statistische Institutionen im In- und Ausland, Schwerpunkt Wirtschaftsstatistik und Beratung im Transformationsprozess. Un-Ruhestand in Berlin.
Kontakt: [email protected]

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Lutz MüllerMittwoch, 20.09.2023

Dirk Liesemer hat kürzlich Simon Brückners erhellende Doku über die AfD gepiqt, die den Weg dieser Partei in den Jahren 2019-2021 episodisch nachzeichnet und auf der Berlinale 2022 ihre Premiere feierte. 

Als Ergänzung hierzu empfehle ich einen (nicht brand-)aktuellen Artikel in dem Sinne, dass er etwa eine Woche vor dem „Durchbrechen der Brandmauer" in Thüringen in der FAS erschien. Sein Titel: „Wo die Brandmauer enden soll“.

Die freie Journalistin Natascha Koch berichtet über ein Treffen von AfD- und CDU-Mitgliedern in der Goethestadt Wetzlar. Presse war nicht zugelassen, und anders als Simon Brückner hat sie keinen exklusiven Zugang zur AfD. Ein Ticket zu besorgen, war ihr nicht schwergefallen, doch der Veranstaltungsort wurde bis zuletzt geheim gehalten.

Diese „Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz“, wie sie der frühere „Bild“-Journalist Klaus Kelle in der „Preußischen Allgemeinen Zeitung“ ankündigte, sollte eine Veranstaltung ganz ohne Mauern sein, auf der sich alle frei über Politik austauschen können. Er bezeichnete die Brandmauer zwischen Union und AfD als „Illusion“. Eingeladen wurden u. a. zwei prominente CDU-Mitglieder: der Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen und der frühere Polizeigewerkschafter Rainer Wendt.

Ein ehemaliges CDU-Mitglied und Transatlantiker singt ein Nazi-Lied, ein Vers lautet: 

„Es braust unser Panzer im Sturmwind dahin.“ 

Seine gewandelte Meinung bringt der Mann klar heraus: 

„Putin ist ein vertrauenswürdiger Mensch." Wenn Putin etwas sage, dann folgten darauf Taten, sagt er, anders als etwa bei Merkel.

Ein kurz gehaltener Artikel, nüchtern und weitgehend unkommentiert, zeichnet ein abstruses Bild. Mit einem Ende, an dem plötzlich Berührungsängste auftauchen: 

Fast wie eine Brandmauer. 

Der Originalbeitrag steht hinter der Bezahlschranke

Auf msn.com ist er wie unten verlinkt frei zugänglich.  

"Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz" - ohne Brandmauer

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Kommentare 5
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr · bearbeitet vor mehr als ein Jahr

    Danke. Ein Bericht aus dem wirklichen, gefährlichen, chaotischen und irrationalen Leben …..

    1. Lutz Müller
      Lutz Müller · vor einem Jahr

      Aber wenn es konkret wird, sehen wir die ganz rationale Gefahr, mit neuen Problemen und zunehmender Ratlosigkeit: https://www.piqd.de/me...

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor einem Jahr

      @Lutz Müller Geschichte ist immer gefährlich. Aber wir starren darauf wie das Kaninchen auf die Schlange. Das ist ungesund. Ich denke auch, die meisten AfD Wähler trauen dieser Partei nicht viel zu. Aber sie Signalisieren den anderen Parteien, löst endlich die Probleme und erzählt uns nicht, wir würden das falsch sehen.

    3. Lutz Müller
      Lutz Müller · vor einem Jahr · bearbeitet vor einem Jahr

      @Thomas Wahl Warum ist Geschichte gefährlich? Sie ist doch vorbei.
      Im Übrigen ja, die Zustimmung zu Positionen der AfD ist sicher zum Teil eine Protestreaktion gegen die Demokratie, wie sie jetzt funktioniert. Gefährlich kann es werden, wenn in Geschichtsvergessenheit gemeinsame Gestaltungsspielräume mit dieser Partei sondiert werden. Das ist das größere Übel und wird die Polarisierung nur verstärken.

    4. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor einem Jahr · bearbeitet vor einem Jahr

      @Lutz Müller Ja, Geschichte ist in jedem Moment gerade vorbei und setzt sich doch in jeder Sekunde fort. 😏

      Gefährlich wird es in der Demokratie immer, wenn große Gruppen sich in Hass und Angst gegenüber stehen. Wenn man die anderen als "Gruppe" pauschal abwertet, als das Böse an sich bewertet. Und man keine gemeinsamen Gestaltungsspielräume mehr sondiert. Das sollte die Geschichte uns eigentlich lehren.

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