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In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
Eines der Phänomene, die aktuell sicher mit am dringendsten zum Ziel historisch-politischer Bildung werden müssen, ist die (zumindest an Lautstärke) wachsende Szene der VerschwörungstheoretikerInnen. Auch wenn es etwas ruhiger geworden ist, versammelt das Zentralorgan KenFM immer noch knapp 250.000 Facebook-Fans, rufen krakeelende Antiamerikaner im Radio an, wird jede Nachricht über die Dorfapotheke mit Panik vor der bösen Pharmaindustrie quittiert.
Interessanterweise gibt es seit über zwanzig Jahren eine Art Meta-Verschwörungstheorie, nämlich jene, dass der Begriff Verschwörungstheorie durch die CIA erfunden worden wäre, um DissidentInnen lächerlich zu machen. Als Beleg hierfür, so arbeitet Christoph Kluge hier lesenswert heraus, nehmen sie ein (von der US-Regierung selbst freigegebenes) Memo von 1967, das AgentInnen Sprachregelungen für den Kontakt mit jenen Leuten an die Hand gab, die nicht glaubten, dass Lee Harvey Oswald alleine für den Mord an John F. Kennedy verantwortlich sei.
Tatsächlich wird das Wort „Verschwörungstheorie“ schon hundert Jahre länger im Deutschen wie im Englischen verwendet; der grundsätzliche Gedanke ist natürlich auch kein Kind des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Vielmehr ist diese Theorientheorie ein schöner Beweis dafür, dass man (auch entgegen im Internet frei verfügbarer, seriöser Quellen wie Google Books) für alles Gläubige findet, wenn man nur amerikanische Geheimdienste als Bösewicht der Geschichte darstellt.
Quelle: Christoph Kluge leverage-magazine.com
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Der Artikel geht ein wenig an der Sache vorbei wie ich finde. Ein Geheimdienst muss keine Wörter erfinden, sonder er lanciert und verknüpft diese höchstens.
Das Geheimdienste maßgeblichen Einfluss in der internationalen Politik besitzen dürfte wohl unbestritten sein. Es Bedarf da keiner dicken Hunde wie Watergate zu, man nehme nur einmal die Unterwanderung und Finanzierung der deutschen Kulturszene im Kalten Krieg durch die CIA.
Sehr schöner, informativer piq. Danke!