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In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
Als Helmut Kohl 1982 endlich Bundeskanzler wurde, auf dem eher unüblichen Pfad des liberalen Koalitionsbruchs, da griff er die Losung der „geistig-moralischen Wende“ wieder auf, mit der er schon 1980 zwar die Bundestagswahl gewonnen hatte, die Regierungsverantwortung aber immer noch nicht hatte übernehmen können. Der Begriff war als Abgrenzung gegenüber der vermeintlichen Zeitgeistunterwerfung Helmut Schmidts gedacht — als Hinwendung hin zu konservativen, traditionellen Werten.
Wie weit es damit her war, kann man an Kohls Vergangenheitspolitik sehen. Als promovierter Historiker war der Oggersheimer Zeit seines Lebens (und ist es bis heute) auf das Bild Deutschlands und besonders seiner selbst in der Nachwelt bedacht. Was Kohl 1982 nicht verstand, ist, dass dieses Bild nicht aus dem Ignorieren der NS-Vergangenheit verbessert werden konnte, sondern nur durch das offene Bekenntnis zu Schuld und Verantwortung. So zeigen die nun vom Jenaer Historiker Jacob S. Eder untersuchten Akten der frühen Jahre der Kanzlerschaft, wie erbittert und mindestens latent antisemitisch sich Kohl und seine Gefolgsleute über Juden äußerten, die die Erinnerung an den Holocaust international wachhalten wollten.
Damit entspricht Kohl genau dem Bild der Generation jener Konservativen, die in den 1980er und 1990er Jahren in Führungspositionen kamen. Er erinnert bei seinen Reden von „führenden Juden“ und ihrem „moralischen Hebel“ an Walsers Paulskirchenrede und an Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der 1994 konstatiert hatte, 80% der US-Medien seien in jüdischer Hand.
Kohl hat sich, was das angeht, in seiner Kanzlerschaft tatsächlich verändert. Ob das aus innerer Überzeugung oder aus geschichtspolitischem Opportunismus geschah, werden erst künftige Forschungen aus allen Akten seiner Regierungszeit zeigen können.
Quelle: Oliver Das Gupta sueddeutsche.de
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