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In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
In der Vermittlung der NS-Geschichte, sei es in Schulunterricht oder Erwachsenenbildung, Fernsehen oder Ausstellung, treten die Opfer der sogenannten „Aktion T4“ in der Aufmerksamkeitskonkurrenz oft nur sehr gering in Erscheinung – lange Jahre wurden sie fast völlig verschwiegen. Ähnlich wie bei Sinti und Roma hatten in den 50er und 60er Jahren viele noch das Gefühl, dass es diese Opfergruppe, die Behinderten und psychisch Kranken vielleicht gar nicht so ganz zu Unrecht getroffen habe.
Umso besser und lesenswerter, dass Gabriele Lübke für Spiegel Online hier die Lebensgeschichte ihrer depressiven Großmutter Rosa Schillings aufgeschrieben hat, die am 2. Mai 1941 in der „Landesheilanstalt Hadamar“ nahe Limburg vergast und deren Leichnam anschließend verbrannt wurde. Sie erzählt davon, wie die fünf kontaktlosen Jahre ab 1936 zu einer Leerstelle im Leben ihres Vaters führten und wie sie letztlich doch an die Akte kamen, die bewies, dass Rosa Schillings Wille offenbar nie gebrochen wurde, bis zuletzt nicht. Und sie erzählt vom schwierigen Weg als Enkelin an den Ort der Ermordung. Ein rundherum lesenswerter Text.
Quelle: Gabriele Lübke Bild: privat spiegel.de
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